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Der Einfluss von Steuergesetzen und Managementverhalten auf die Steuervermeidung multinationaler Unternehmen: Steuerplanung von US vs. europäischen Unternehmen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388587616
 
Die öffentliche Debatte über aggressives Steuerplanungsverhalten konzentriert sich vor allem auf US-amerikanische, multinationale Unternehmen (MNCs), deren effektive Steuersätze (ETRs) zum Teil sehr gering ausfallen. Apple oder Starbucks sind hierbei nur zwei von vielen prominenten Beispielen, bei denen US-Firmen aggressive Steuervermeidungsstrategien im Ausland verfolgen. Steuerliche Regeln in den USA und Europa mögen diese Unterschiede teilweise erklären, aber die niedrigere Steuerbelastung könnte auch andere Gründe haben: MNCs in den USA und Europa unterscheiden sich auch in Bezug auf Managementkultur, Eigentümerstruktur, Corporate Governance, Geschäftsmodelle und anderer Unternehmens- und Organisationsmerkmale. Daher könnte sich das Managementverhalten von US-amerikanischen und europäischen CEOs bei der Wahl bestimmter Steuerplanungstechniken unterscheiden. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es daher, ein besseres Verständnis darüber zu erlangen, welche Faktoren die Steuerzahlungen von MNCs beeinflussen. Das Projekt soll insbesondere Aufschluss darüber liefern, wie Steuergesetzgebung und Managementverhalten als Determinanten der Steuerplanung multinationaler Unternehmen zusammenwirken. Der Kern der empirischen Analyse ist ein Vergleich von MNCs mit Sitz in den USA und solchen mit Sitz in Europa sein. Um die Auswirkungen von Steuergesetzen und Managementpraktiken zu identifizieren, werden daher Daten von US-amerikanischen MNCs und ihrer europäischen Wettbewerber verwendet. Die große US-Steuerreform bietet hier, ökonometrisch betrachtet, eine exogene Variation für die Identifizierung von kausalen Effekten und ermöglicht daher eine interessante und höchst relevante Politikevaluation. Das Projekt besteht aus sieben Arbeitspaketen. Das erste Paket befasst sich mit der Generierung eines umfangreichen Datensatzes von US-amerikanischen und europäischen MNCs. In zwei Arbeitspaketen wird die US-Steuerreform im Jahr 2018 als natürliches Experiment ausgenutzt, um mögliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und auf Investitions- und Wachstumsentscheidungen der Unternehmen zu untersuchen. Zusätzlich werden in einem Paket auch die Auswirkungen aktueller Änderungen der internationalen Besteuerungsregeln analysiert. In einem weiteren Paket wird untersucht, wieweit Unterschiede in der Steuerplanung von MNCs auf Managementmerkmale zurückzuführen sind. Dabei werden insbesondere die Auswirkungen eines Wechsels des CEOs oder CFOs auf die Steuerplanungsstrategien analysiert. In einem weiteren Arbeitspaket wird untersucht, wie sich die zunehmende Berichterstattung über Steuerdetails in Nachhaltigkeitsberichten auf Managemententscheidungen über Steuerplanung auswirkt. Schließlich wird in einem Arbeitspaket untersucht, ob die Unterschiede in der Steuerplanung von US-amerikanischen und europäischen Unternehmen hauptsächlich auf die Steuergesetzgebung oder auf unterschiedliches Managementverhalten zurückzuführen sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Georg Wamser
 
 

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