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Der Zusammenhang zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Diskriminierung

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428878477
 
In diesem Projekt soll der bisher obskure Zusammenhang zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Xenophobie und Diskriminierung empirisch mit Hilfe von online Vertrauensspielen mit nicht-hypothetischen Vignetten untersucht werden. Eines der Enigmata, die Untersuchungen zur wahrgenommenen Xenophobie aufgeworfen haben, ist der kontraintuitive Befund, dass besser integrierte Menschen mit Migrationshintergrund sich besonders diskriminiert fühlen; trifft das aber zu? Einer möglichen Erklärung zufolge, erlaubt ihnen ihre Akkulturation, das volle Ausmaß der Diskriminierung zu erfassen, dem sie tatsächlich ausgesetzt sind. Um diese Fragen und Behauptungen stichhaltig untersuchen zu können, benötigen wir Daten über a) die von Individuen wahrgenommene Ablehnung und Diskriminierung, verknüpft mit b) ihrer tatsächlichen Ablehnung und Diskriminierung durch Einheimische. Dieses Projekt setzt an, genau solche Daten zum ersten Mal mit Hilfe von online durchgeführten Vertrauensspielen zwischen 2.000 einheimischen Deutschen und Menschen mit Migrationshintergrund in (West-)Deutschlands fünf größten Städten zu sammeln. Der Vorteil des Vertrauensspiels liegt darin, dass es um die gegenseitige Beurteilung zweier Spielteilnehmer geht. Damit erlaubt es uns (auf einer kontinuierlichen Skala) zu beobachten, wie sehr sich die Teilnehmer*innen gegenseitig (miss-)trauen und ob sie glauben, dass ihnen ihr Mitspieler (miss-)traut. Nur solche unorthodox erhobenen Daten erlauben es, den empirischen Zusammenhang zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Xenophobie zu untersuchen und dadurch sowohl Antworten auf lang bestehende Kontroversen zu geben, als auch neue und tiefergehende Einsichten in diesen zentralen Aspekt ethnischer Grenzziehungen zu gewinnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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