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Aktienerstemissionen und Kapitalmarktentwicklung im Deutschen Reich

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42779470
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts wurde eine umfangreiche Datenbank mit qualitativen und quantitativen Informationen zu allen in Deutschland während der Jahre 1914 bis 1938 durchgeführten Aktienerstemissionen erstellt. Des Weiteren wurden durch Archivstudien umfangreiche qualitative Informationen über die Entwicklung des institutionellen Umfelds für Aktienerstemissionen und über die Bedeutung von Banken für das Aktienemissionsgeschäft gewonnen. Es stellte sich heraus, dass es in Deutschland zwischen den späten 1880er und späten 1920er Jahren einen florierenden Markt für Aktienerstemissionen gegeben hat. Infolgedessen war der deutsche Aktienmarkt sowohl vor als auch nach dem Ersten Weltkrieg deutlich weiter entwickelt als zur Zeit der Bonner Republik. Eine Bestätigung für die in der Volkswirtschaftslehre populären Theorien, dass der Aufstieg der Sozialdemokratie oder die Hyperinflation zum Abstieg des Aktienmarktes geführt hat kann nicht gefunden werden. Vielmehr hat die Investitionslenkung im Nationalsozialismus eine entscheidende Rolle gespielt. Für den Aufstieg des deutschen Aktienmarktes nach der Gründerkrise von 1873 waren vor allem durchgreifende institutionelle Reformen ursächlich. Diese wurden von Marktakteuren angestoßen und später durch den Gesetzgeber übernommen und erweitert. Die Bedeutung der Großbanken war demgegenüber nicht messbar. Zwar dominierten wenige Großbanken zunehmend das Geschäft mit Aktienerstemissionen und diese Großbanken waren an der Aufrechterhaltung ihrer Reputation sehr interessiert - dies schlug sich vor allem in einer intensiven Qualitätsprüfung der Emissionsobjekte nieder - aber von Großbanken durchgeführte Emissionen unterschieden sich hinsichtlich ihrer Performanz nicht signifikant von Emissionen, die von kleineren Instituten durchgeführt worden sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • New stock issues in Germany, 1882-1892: A comment to Professor Fohlin. Journal of Economic History, 73 (2), 2013, 531-536
    Burhop, C.
  • Ressourcenkonflikte bei Aktienerstemissionen im Deutschen Reich um 1900. Bankhistorisches Archiv, 39 (1), 2013, 1-19
    Burhop, C.
  • Regulating IPOs: Evidence from going public in London, 1900-1913. Explorations in Economic History, 51 (1), 2014, 60-76
    Burhop, C., D. Chambers und B.R. Cheffins
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.eeh.2013.07.003)
  • Taking firms to the stock market: IPOs and the importance of large banks in imperial Germany, 1896-1913. Economic History Review, 67 (1), 2014, 92-122
    Lehmann, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/1468-0289.12016)
  • The political stock market in the German Kaiserreich - Do markets punish the extension of the suffrage to the benefit of the working class? Evidence from Saxony. Journal of Economic History, 74 (4), 2014, 1140-1167
    Lehmann-Hasemeyer, S., P. Hauber und A. Opitz
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1017/S0022050714000886)
  • Regulierung und Selbstregulierung am Berliner Aktienmarkt. Maßnahmen zur Transparenz und Qualitätssicherung bei Aktienerstemissionen ca. 1870 bis 1930. Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte ZNR, 37, H. 1/2, 2015, S. 32-49
    Burhop, C.
 
 

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