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Modellierung der Artenvielfalt und biogeografischen Muster atlantischer Großforaminiferen: Prognostische Szenarien in Zeiten globaler Klimaveränderungen

Antragstellerin Dr. Meena Förderer
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Paläontologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426127743
 
Species Distribution Modeling (SDM) verknüpft Verbreitungsdaten von Arten mit lokalen Umweltfaktoren und ermöglicht so eine Prognose potentieller Verbreitung in Zeit und Raum. Die Technik ist im Naturschutzmanagement von Bedeutung und hilft dabei den aktuellen Status sowie den zukünftigen Verlust an Biodiversität abzuschätzen. Dies ist besonders wichtig bei Korallenriffen, die weltweit durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und direkte Zerstörung bedroht sind. Prognosen zufolge sind in absehbarer Zukunft ein großflächiger Verlust von Korallenriffen und eine äquatoriale Retraktion der Riffgebiete zu erwarten. Die Erwärmung der Ozeane wird außerdem zu veränderten Diversitätsmustern, zur Invasion von Arten in höhere Breitengrade und, vor allem in niedrigen Breitengraden, zum ökologischen Aussterben von Arten führen.Die Korallenriffe des tropischen Atlantiks gehören zu den weltweit am stärksten gefährdeten und zeigen vielerorts bereits einen massiven und anhaltenden Rückgang des Korallenbewuchses. Symbiontentragende Großforaminiferen sind wichtige Karbonatproduzenten und tragen zum Aufbau und der Stabilität von Korallenriffen bei. Sie stellen zudem perfekte Modellorganismen für die marine Biodiversität dar, da ihre Muster stark mit denen anderer tropischer Meeresorganismen korrelieren. Studien zur Biogeografie atlantischer Großforaminiferen wurden bisher jedoch nur auf Gattungsebene und anhand bestimmter Taxa durchgeführt.Hauptziel dieses Projekts ist eine detaillierte Analyse der Artenvielfalt rezenter Großforaminiferen mittels SDM um (1) die aktuellen biogeografischen Muster und das Zentrum der Artenvielfalt im Atlantik zu identifizieren, und (2) mit Hinblick auf den Klimawandel eine globale Prognose für die Zeiträume 2040–2050 und 2090–2100 zu erstellen. Dies beinhaltet die Modellierung von hochauflösenden biogeografischen Karten und die Darstellung von latitudinalen Diversitätsgradienten. Das hier vorgestellte Projekt stellt nun die erste entsprechende Analyse für den atlantischen Raum dar, was ein komplettes Bild der Großforaminiferen-Biogeografie ermöglicht. Zudem wird dies dazu beitragen, das Zentrum der tropisch-marinen Biodiversität im Atlantik zu lokalisieren. Die Modellierung zukünftiger globaler Szenarien unter veränderten klimatischen Bedingungen zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf die marine Biodiversität abzuschätzen. Unsere Analyse wird Vergleiche zu Mustern anderer tropischer Meeresorganismen (z.B. Korallen) ermöglichen und kann darüber hinaus dazu beitragen, die Abgrenzung von Gebieten mit hoher Priorität für die Erhaltung der Riffe zu verfeinern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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