Der Osthafen von Selinunt. Funktionsbereiche einer antiken Hafenzone

• Antragsteller: Professor Dr. Jon Albers
• Fachliche Zuordnung: Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
• Förderung: Förderung seit 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425484313

Ziel des Nachfolgeantrages zum Osthafen von Selinunt ist die diachrone und funktionale Erforschung der antiken griechischen Hafenzone archaisch-klassischer Zeit. Während in der Pilotphase des Projektes vor allem die Identifikation der heute verlandeten Hafenbucht mit begleitenden Architekturen gelang, sollen im Rahmen des Nachfolgeantrags die funktionalen Deutungen und Ausgestaltungen der um die antike Bucht gruppierten Bereiche erforscht werden. Von besonderer Bedeutung sind neben den grundsätzlichen Nutzungen auch die zeitlichen Veränderungen und vor allem die Wechselwirkungen zwischen extramuraler Hafenzone und intramuralem Hafenviertel. Dabei gilt es zu untersuchen, ob die Bebauung innerhalb der Stadtmauer in einer funktionalen Nähe zum Hafen stand. Somit kann es gelingen eine weitere große griechische Hafenzone archaisch-klassischer Zeit – neben dem Sonderbeispiel Piräus – für die weiterführende Forschung erstmals umfangreich zu erschließen. Dementsprechend soll die eigentliche Feldforschung auch mit der Konzeption und dem Aufbau einer übergeordneten Datenbank zu den griechischen Häfen dieser Epochen verbunden werden, um weiterführende Forschungen zur Thematik zu erlauben. Das Projekt ist interdisziplinär konzipiert. Neben den archäologischen Grabungen und der begleitenden Fundbearbeitung, die den Kern der Arbeiten darstellen, sollen geomorphologisch-sedimentologische Untersuchungen Klarheit über Verlandungsprozesse bieten, archäobotanische Analysen zur Rekonstruktion antiker Vegetation dienen und archäoinformatische Methoden zur generellen Analyse der antiken Topographie beitragen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen