Detailseite
Finanzregulierung: Was die Finanzindustrie will und wie sie es bekommt
Antragsteller
Thomas Mosk, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Accounting und Finance
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423227991
Die Finanzregulierung soll eine Grundlage für ein stabiles und wettbewerbsfähiges Finanzsystem schaffen, das der Realwirtschaft und der Gesellschaft dient. Dieser Zweck ist gefährdet, wenn die Finanzregulierung durch Interessen der Industrie beeinflusst wird. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, den Einfluss der Finanzindustrie auf die neue Finanzregulierung zu untersuchen. Die wichtigste Neuerung durch das Projekt ist eine neuartige Messmethode von politischen Präferenzen des Finanzsektors, eine wichtige Voraussetzung für die Beurteilung der Lobby-Arbeit.Das empirische Identifizieren der Auswirkung von Wahlkampfspenden auf politische Entscheidungen steht einer Reihe von Herausforderungen gegenüber. Zum einen besteht eines der Hauptprobleme darin, die politischen Präferenzen bestimmter Interessengruppen zu messen. Zum anderen sind die Spendenbeiträge endogen. Politiker könnten auf die Forderungen des Finanzsektors eingehen, weil sie Spenden erhalten haben oder weil sie bereits an deren Ansichten gebunden sind.Das Projekt befasst sich mit diesen empirischen Herausforderungen, indem es ein neues Messinstrument für politische Präferenzen im Finanzsektor konstruiert, welches quantitative Methoden der Textanalyse und einen Datensatzes von 1700 Positionsschreiben zu Gesetzesentwürfen im Bereich der Finanzregulierung von Finanzinteressengruppen an den US-Kongress verwendet. Diese neue Messmethode ermöglicht es, die politische Einflussnahme des Finanzsektors mithilfe einer großen Anzahl von Gesetzesentwürfen über einen langen Zeitraum zu untersuchen, während sich bestehende Studien nur auf ein oder nur wenige politische Themen konzentrieren. Diese Methode verbessert die externe Validität und ermöglicht die Berücksichtigung der Auswirkungen von Parteiaktivitäten und unbeobachteten ideologischen Präferenzen von Politikern zugunsten der Finanzindustrie unter Verwendung eines Fixed-Effects-Modells.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Johannes Stroebel