Durch die in diesem Vorhaben durchgeführten Untersuchungen zur SALS-Methode sowie der Entwicklung einer angepassten Auswertesoftware steht eine im Vergleich zur bisher angewendeten hochauflösenden Mikroskopie, zeitsparende Methode zur Bewertung der Sphärolithgrößen spritzgegossener Bauteile aus teilkristallinen Thermoplasten zur Verfügung. Der Vergleich der mittels der SALS-Methode ausgewerteten Strukturen von Schmelzefilmen und Dünnschnitten macht deutlich, dass eine Übertragbarkeit auf durch Dünnschnittpräparation hergestellte Proben zulässig ist. Damit ist die Voraussetzung für eine Bauteilprüfung gegeben. Als Grenze für die Bewertung feinkristalliner Strukturen kann eine Sphärolithgröße von ca. 3 µm angegeben werden. Diese ergibt sich durch die in feineren Strukturen nur noch bedingt vorliegende sphärolithische Struktur. Vielmehr liegt hier eine lamellenartige Struktur vor, die als stäbchenförmige Streuer eine signifikante Abflachung des Intensitätsverlaufs sowie ein Sinken der Intensität vom Streuzentrum aus hervorrufen. Eine mittels der SALS-Methode bewertete, verarbeitungsbedingt verformte Struktur weist eine leichte Verzerrung des Streubilds in Verformungsrichtung auf. Jedoch ist daraus kein Einfluss auf die Sphärolithgröße ableitbar. Demnach kann für die Bewertung spritzgegossener Strukturen stets die Auswertung unter einem Azimutwinkel von 45° erfolgen.