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Westafrikanisches Englisch in Bewegung: Neue Formen des Gebrauchs des Englischen als Lingua Franca (ELF) in Deutschland (Verlängerung)
Antragsteller
Professor Dr. Christian Mair
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415700983
Beantragt wird eine einjährige Verlängerung eines laufenden Projekts ab Ende der aktuellen Förderperiode am 30. 9. 2022. Die Arbeit am laufenden Projekt schreitet zügig und in allen wesentlichen Punkten planmäßig voran. Für den Verlängerungsantrag gibt es drei Gründe:(1) Durch die Corona-Pandemie wurden Anpassungen bei den Zielen und vor allem dem Zeitplan der Datenerhebung (Interviews) erforderlich, die in Summe zu Verzögerungen geführt haben, die die Umsetzung des Projekts insgesamt nicht gefährden, durch eine Verlängerung jedoch leicht kompensiert werden könnten.(2) Bei der Planung des laufenden Projekts lag der Schwerpunkt auf dem Gebrauch des Englischen (und des Deutschen) als Lingua Franca, sowohl innerhalb “anglophoner” westfrikanischer Einwanderergemeinden als auch in der Kommunikation zwischen ihnen und der Mehrheitsgesellschaft. In Anbetracht seiner weiten Verbreitung in Westafrika gingen wir davon aus, dass Pidgin-Englisch auch im deutschen Kontext eine gewisse Rolle spielen würde. Diese Rolle haben wir deutlich unterschätzt und gehen mittlerweile davon aus, dass die enorme ethnolinguistische Vitalität des Pidgins in der Diaspora, die in Teilen sogar zu neuen Funktionen führt, einer gründlichen soziolinguistischen Analyse bedarf.(3) Zwei im Projekt beschäftigte Post-docs (Einwanderer der ersten Generation aus Kamerun bzw. Nigeria) haben festgestellt, dass die Interviewdaten reiches Material für die Untersuchung der beiden folgenden Aspekte bieten: (i) soziokulturelle Determinanten des Erfolgs bzw. Misserfolgs beim Erwerb des Deutschen als Zweitsprache (DaZ) in der untersuchten Gruppe und (ii) die sprachliche Repräsentation von Rassismus und Diskriminierung sowie die von den Betroffenen entwickelten Schutzmechanismen dagegen. Im Rahmen der Verlängerung könnten beide ihre Ideen in aussichtsreiche Antragsform gießen. Im Erfolgsfall wäre dies ein Schritt zu mehr soziolinguistischer Forschung über Minderheiten durch Mitglieder der Gemeinschaft – ein forschungspolitisches Ziel, das im Fach immer wieder eingefordert wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen