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Altersdiagnostik subduraler Indikatoren des Schütteltrauma-Syndroms

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410118577
 
Das geplante Forschungsvorhaben soll anhand einer umfangreichen neuen retrospektiven Studienkohorte dazu dienen, die in unserer Arbeitsgruppe gewonnenen Erkenntnisse zu SDHy und BVT als mögliche Kriterien der Altersdiagnostik von SDCs zu überprüfen sowie weitere bislang wenig berücksichtigte Parameter hinsichtlich ihrer altersdiagnostischen Eignung zu untersuchen. Dies umfasst im Einzelnen folgende Zielsetzungen: (1.) Es soll die Hypothese überprüft werden, dass BVT frühe Phänomene in der Evolution von SDC darstellen. Hierfür bedarf es zunächst der Identifizierung von BVT-Fällen. Anschließend ist anhand der etablierten Ansätze zur zeitlichen Abschätzung des Alters der mit den BVTs assoziierten SDCs (bekannte Stadieneinteilungen, Verifizierung über serielle Bildgebung, ggf. Verifizierung mittels Tätergeständnissen) die zeitliche Einordnung der BVT vorzunehmen. (2.) Es soll ein neuartiges, praktisch orientiertes Kategorien- oder Stadiensystem zur zeitlichen Einordnung von SDCs unter zusätzlicher Berücksichtigung unterschiedlicher subduraler Parameter wie Neomembranen, BVT, Wachstumsverhalten und Densitätsunterschiede entwickelt werden. Zur Beurteilung dieser Parameter sollen insbesondere deren Entwicklung über die Zeit mittels serieller Bildgebung näher untersucht und dadurch forensisch relevante Veränderungen aufgedeckt werden. (3.) Zur Frage der Unterscheidbarkeit von SDHy und cSDH sollen bei einer Subpopulation des Studienkollektivs, welche durch CSF-ähnliche SDCs gekennzeichnet ist, die bislang nur spärlich mit Daten belegte Hypothese minimaler Dichteunterschiede (gemessen in HU) zwischen SDHy und cSDH separat überprüft und ggf. bei Feststellung einer möglichen Eignung in die unter (2.) genannte Zielsetzung eingearbeitet werden. (4.) Es sollen anhand einer zur erarbeitenden SDHy-Subpopulation des Studienkollektivs die bestehenden und bisher ausschließlich an erwachsenen Patienten erarbeiteten Klassifikationssysteme zur Einordnung von SDHy erstmals hinsichtlich ihrer Relevanz und Einsatzfähigkeit bei Säuglingen und Kleinkindern überprüft sowie ggf. bei Feststellung einer möglichen Eignung in die unter (2.) genannte Zielsetzung eingearbeitet werden. Dies beinhaltet im Einzelnen zunächst die Anwendung der besagten Klassifikationssysteme an Säuglingen. Anschließend soll deren Sinnhaftigkeit und Praktikabilität evaluiert werden. (5.) Durch detaillierte Erhebung non-radiologischer Daten und Metadaten soll ein aktueller Ist-Zustand der in Deutschland stattfindenden SBS-Fallbearbeitung dargestellt werden. Dies ermöglicht einerseits die Unterstützung der unter (2.) genannten Zielsetzung mit zumindest wenigen von der neuroradiologischen Bildgebung unabhängigen Parametern und andererseits auch die Überprüfung der Eignung und Relevanz der von Minns und Busuttil vorgeschlagenen klinisch-radiologischen Einteilung von SBS-Fällen nach ihrem Schweregrad bzw. mit bislang unberücksichtigten Parametern wie Neomembranen, BVT oder Wachstumsverhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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