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Vergleichende Bewertung des Einsatzes der Genom- und Epigenom-Editierung in der Medizin: Ethische, rechtliche und soziale Implikationen 2.0 (COMPASS-ELSI 2.0)

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Öffentliches Recht
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409799774
 
Dieser Verlängerungsantrag für COMPASS-ELSI 2.0 knüpft an die Ergebnisse des COMPASS-ELSI-Projektes (im Folgenden COMPASS-ELSI 1.0) an. In Fortführung der Forschungsarbeiten verfolgt COMPASS-ELSI 2.0 einerseits das Ziel, offene Fragen aus COMPASS-ELSI 1.0 zu konsolidieren und andererseits neue Aspekte der Genom- und Epigenom-Editierung zu untersuchen, die sich während der ersten Förderperiode als besonders relevant für die ethische und rechtliche Debatte herausgestellt haben. Der ethische und rechtliche Diskurs bei der Evaluierung neuer Gentechnologien konzentrierte sich vor den Forschungsarbeiten der Projektgruppe um COMPASS-ELSI 1.0 weitgehend auf die Genom-Editierung, wohingegen der Epigenom-Editierung wenig Aufmerksamkeit zuteilwurde. Eines der zentralen Forschungsergebnisse aus COMPASS-ELSI 1.0 war jedoch, dass auch die Epigenom-Editierung großes therapeutisches Potential hat. So könnte die Epigenom-Editierung exklusive Therapien in der Medizin eröffnen und in Überschneidungsbereichen mit der Genom-Editierung eine weniger invasive und risikoärmere Therapiealternative darstellen.Die rechtliche Bewertung der Genom- und Epigenom-Editierung auf Keimbahnebene in COMPASS-ELSI 1.0 soll unter Berücksichtigung internationaler und vor allem europäischer Regelungen abgeschlossen werden. Daneben ist als neuer Forschungsbereich der Krankheitsbegriff rechtlich zu reflektieren und im Hinblick auf therapeutische und nicht-therapeutische Anwendungsszenarien der Editierungsverfahren zu justieren. Schließlich sollen Ansätze für die Einführung eines Fortpflanzungsmedizingesetzes bewertet und ein konkreter Regelungsvorschlag unterbreitet werden.Das ethische Teilprojekt von COMPASS-ELSI 2.0 schließt die Forschungslücke der ethischen Evaluierung der Epigenom-Editierung. Mit einem Fokus auf realistischen Anwendungsszenarien und auf der Analyse von Typen von Argumenten beinhaltet dies die Bewertung des Einsatzes der Epigenom-Editierung an Feten im Hinblick auf den besonderen moralischen Status und spezifische Voraussetzungen elterlicher Einwilligung. Zudem werden Argumentationstypen analysiert, die in der Genom-Editierungs-Debatte häufig vorkommen. Die Validität von Dammbruchargumenten, Sicherheitsargumenten, dem Nicht-Identitäts-Problem und Natürlichkeitsargumenten wird geprüft. Es wird evaluiert, ob diese Argumenttypen auch bei einer Analyse der Epigenom-Editierung Bestand haben, z.B. das Nicht-Identitäts-Problem angewendet auf experimentelle Fetaltherapie.Das interdisziplinäre Projekt COMPASS-ELSI 2.0 verfolgt mithin das Ziel, die ethische und rechtliche Bewertung der Epigenom-Editierung im Vergleich zur Genom-Editierung weiter federführend mitzugestalten und soll daher auf Grundlage der erarbeiten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse ethische und rechtliche Empfehlungen aussprechen. Hierbei sollen auch Überlegungen zur verwendeten Sprache und deren Implikationen Berücksichtigung erfahren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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