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Chronische Elektrostimulation zur Therapie der Altersstimme
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Michael Döllinger
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409543779
Altersbedingte Veränderungen der Kehlkopf-Muskeln (Atrophie) führen zu einem unvollständigen Schluss der Stimmlippen, was wiederum zu einer heiseren und brüchigen Stimme führt. In einer ständig alternden Gesellschaft ist jedoch der Erhalt der Stimme notwendig, da viele Betroffene noch im Berufsleben stehen und auf Kommunikation angewiesen sind (z.B.: Lehrer, Call-Center Mitarbeiter etc.). Bisherige Therapiemethoden -darunter Logopädie und chirurgische Maßnahmen- können jedoch die Ursache der Atrophie der Kehlkopfmuskeln nicht kausal behandeln.Über elektrische Stimulation der zuführenden Kehlkopf-Nerven wollen wir in einem Großtierversuch (alte Schafe) den Prozess der Muskel-Atrophie umkehren. Aufbauend auf Vorarbeiten unserer Gruppe, wollen wir erstmals eine beidseitige Stimulation der Kehlkopfmuskeln über einen Zeitraum von elf Wochen durchführen. Aufgrund der implantierten Mikro-Elektronik läuft nach Aktivierung die Stimulation vollautomatisch ab, sodass die Test-Prozeduren sehr schonend für die Tiere sind.Die Auswertung der Ergebnisse umfasst eine Reihe von Untersuchungen und kann nur durch Zusammenarbeit von zwei hochspezialisierten Zentren erfolgen. Während die Arbeitsgruppe von Assoz. Prof. Dr. Markus Gugatschka an der Medizinischen Universität Graz, Österreich die chirurgischen Eingriffe, sowie die Auswertungen auf molekularer und anatomischer Ebene durchführen, testet die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Döllinger an der Medizinischen Universität Erlangen, Deutschland die stimulierten Kehlköpfe auf das Schwingungsverhalten der Stimmlippen. Diese umfangreiche Testung im Großtierversuch ist notwendig, bevor erste klinische Studien im Menschen durchgeführt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Professor Dr. Markus Gugatschka