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Perioperative, elektroenzephalographische Charakteristika des postoperativen Delirs bei älteren Patienten

Antragstellerin Dr. Susanne Koch
Fachliche Zuordnung Anästhesiologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409495393
 
Ein postoperatives Delir (POD) ist die häufigste Dysfunktion des Gehirns nach einer Narkose bei älteren Patienten. POD führt zu einer verlängerten Krankenhausliegedauer, einer erhöhten Mortalität und im weiteren Verlauf zu langfristig anhaltenden, kognitiven Defiziten. Die Identifizierung individueller, prädisponierender Faktoren und das Vermeiden präzipitierender Risikofaktoren sind essentiell für eine effektive POD Prävention. Bis heute gibt es jedoch keine effektiven Biomarker, um Patienten mit einem höheren Risiko ein POD zu entwickeln, zu identifizieren. Diese POD-Biomarker könnten es dem Anästhesisten ermöglichen sein Narkoseverfahren und seine Medikation entsprechend anzupassen und eine ggf. notwendige POD Therapie frühzeitig zu beginnen.Eine EEG Ableitung ist die effektivste Methode, um intraoperative Gehirnzustände zu überwachen. In der klinischen Routine wird heutzutage nur ein einzelner, EEG basierter Index-Wert (BIS-Index, Narcotrend Index, PSI Index) zur Überwachung genutzt, wobei der Einfluss von Alter und den unterschiedlichen Anästhetika nicht berücksichtigt wird. Um den Einfluss unterschiedlicher Anästhetika und Altersgruppen zu untersuchen, stehen aktuell Forschungsprojekte im Fokus, die die Methode der Spektralanalyse nutzen. Einzelne Anästhetika interagieren mit unterschiedlichen molekularen Rezeptoren, wobei divergente neuronale Kreisläufe induziert werden. Diese differierenden Effekte konnte die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Emery Brown kürzlich mit Hilfe der Spektralanalyse im EEG nachweisen. Dieses neue Wissen ist notwendig, um perioperative EEG Signaturen / Marker von älteren POD Patienten zu entwickeln.Eine verlängerte Phase eines Burst-Suppression Musters im EEG - ein Zeichen einer sehr tiefen Narkose - ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung eines POD, was in aktuellen EEG Studien gezeigt werden konnte. Mit Hilfe der Spektralenanalyse des EEG konnte bei älteren Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen der Übergang von milden kognitiven Defiziten in eine Demenz prognostiziert werden. Anhand dieser aktuellen EEG Forschungsergebnissen, denken wir, dass Patienten mit einem höheren Risiko ein POD zu entwickeln anhand spezifischer EEG Signaturen / Marker perioperativ identifiziert werden können. In der vorliegenden Studie, möchten wir prä-, intra- und postoperative EEG Biomarker untersuchen. Wir planen (1) einen präoperativen EEG-Marker zur Identifizierung von Patienten mit einem erhöhten POD Risiko zu finden; (2) intraoperative EEG Signaturen / Stadien, die die Entwicklung eines POD beeinflussen, zu identifizieren; und (3) postoperative EEG Signaturen / Marker, die im Aufwachraum zur POD Diagnosestellung genutzt werden könnten, zu entwickeln.Wir möchten das postoperative, kognitive Outcome älterer Patienten verbessern, indem wir EEG basierte POD-Biomarker entwickeln, mit Hilfe von spezifischeren EEG Analysemethoden, die den Einfluss von Alter und unterschiedlicher Anästhetika mit einbeziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Claudia Spies
 
 

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