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Professionelles Wissen von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und Lernfortschritte von Schülerinnen und Schülern im basalen Lese- und Schreibunterricht
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Petra Hanke; Professor Dr. Johannes König; Professor Dr. Thorsten Pohl
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407456863
In der Forschung und Praxis zum Schrifterwerb wird seit Jahrzehnten wiederholt die Frage nach der geeigneten Vermittlungsmethode (z.B. Lesen-durch-Schreiben), die sich für das Lesen- und Schreibenlernen von Kindern als besonders wirksam erweist, thematisiert. Das Projekt "WibaLes" (Professionelles Wissen von Lehrkräften, Unterrichtsqualität und Lernfortschritte von Schüler*innen im basalen Lese- und Schreibunterricht) prüft, inwieweit nicht die Vermittlungsmethode, sondern die Unterrichtsqualität und ihre fachspezifische Ausdifferenzierung sowie das fachspezifische professionelle Lehrer*innenwissen die Lernfortschritte der Kinder im basalen Lese- und Schreibunterricht bedingen. Hierfür wird auf Forschung zu den Basisdimensionen der Unterrichtsqualität aufgebaut, die aber zusätzlich fachlich ausdifferenziert werden. Im Projekt wird dafür ein umfassendes Erhebungsinventar (u.a. Unterrichtsbeobachtungen) entwickelt und eingesetzt. Professionelles Lehrer*innenwissen wird in fachliches, fachdidaktisches und pädagogisches Wissen differenziert und mithilfe eines neu entwickelten Tests zur Erfassung professionellen Lehrer*innenwissens zum basalen Lese- und Schreibunterricht erhoben.Schriftsprachliche Schüler*innenleistungen werden mit Beginn des 2. Schuljahres über drei Messzeitpunkte mit einem etablierten Test erfasst und hinsichtlich verschiedener Eingangsmerkmale (u.a. Intelligenz) kontrolliert. Anvisiert wird eine Stichprobe von 120 Lehrkräften und ihren Schulklassen an 60 Grundschulen in der Kölner Region, sodass differenzierte Aussagen zum Zusammenhang von Lehrer*innenwissen, Unterrichtsqualität und Lernfortschritten der Grundschulkinder getroffen werden können. Mithilfe von späteren VERA-3-Daten der untersuchten Kinder werden die analysierten Zusammenhänge im letzten Projektjahr zusätzlich auf Validität geprüft.Zwei übergreifende Fragen sind dabei leitend für das Projekt:1) Lässt sich der Zuwachs der Schüler*innenleistungen im basalen Lese- und Schreibunterricht mit Merkmalen der Unterrichtsqualität (Klassenführung, fachspezifisch ausdifferenzierte Unterstützung und kognitive Aktivierung) besser erklären als mit der Vermittlungsmethode?2) Lassen sich Merkmale der Unterrichtsqualität durch das professionelle Wissen der Lehrkräfte erklären und lässt sich somit auch ein indirekter Einfluss dieses Wissens auf den Zuwachs in Schüler*innenleistungen im basalen Lese- und Schreibunterricht belegen?Von dem Projekt werden wichtige Erkenntnisse zum schriftsprachlichen Anfangsunterricht in der Grundschule erwartet, die aufgrund der domänen- und zielgruppenspezifischen Bearbeitung für die einschlägige, auf die Primarstufe bezogene Professions- und Unterrichtsforschung von besonderer Relevanz sein werden, darüber hinaus aber auch angesichts zunehmender Heterogenität in der Primarstufe und der Bedeutung von Sprachlicher Bildung wichtige praktische Implikationen enthalten werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek; Professor Dr. Alfred Schabmann; Professorin Dr. Birgit Träuble
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professorin Dr. Jasmin Decristan; Dr. Elisabeth Fleischhauer; Professor Dr. Michael Grosche