Detailseite
Untersuchung der Wirkung Ac2-26-haltiger Nanopartikel auf die intestinale Wund- und Anastomosenheilung im Rahmen entzündlicher Prozesse im Darm
Antragsteller
Privatdozent Dr. Philipp-Alexander Neumann
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403076667
Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) - Colitis ulcerosa und Morbus Crohn - sind gekennzeichnet durch wiederkehrende Episoden von schweren Durchfällen, Fieber, Gewichtsverlust und abdominellen Schmerzen. In erster Linie ist eine das Immunsystem unterdrückende Medikation die Therapie der Wahl in der Behandlung von CED. Allerdings müssen, trotz Entwicklung neuer Therapeutika, auch heute noch 50% der Patienten mit Morbus Crohn und 30% der Patienten mit Colitis ulcerosa mindestens einmal in ihrem Leben operiert werden. Je nach Diagnose und damit indizierter Operation muss in den meisten Fällen ein Teil des Darmes entfernt (reseziert) werden. Nach der Darmresektion muss die Darmkontinuität mittels einer chirurgischen Naht (Anastomose) wieder hergestellt werden. Eine ungestörte Heilung der Anastomose ist die Grundvoraussetzung für die postoperative Erholung der Patienten. Eine gestörte Heilung ist mit einer beträchtlichen Morbidität assoziiert. Unabhängig von technischen Fortschritten auf dem Gebiet der Chirurgie kommt es auch heute noch in bis zu 30% der Fälle nach Darmresektionen zu einer gestörten Anastomosenheilung. Vor allem in Gegenwart systemisch oder lokal entzündlicher Prozesse, wie im Rahmen von CED, kommt es immer wieder zu einer schweren Störung der Anastomosenheilung. Im Falle einer ausgeprägten Entzündungsreaktion ist es daher wichtig die Quelle der Entzündung zu behandeln ohne für die Wundheilung wichtige Prozesse zu unterbinden um die Anastomosenheilung nicht zu kompromittieren. In letzter Zeit wurden vermehrt Wirkstoffe untersucht, die nicht eine bloße Hemmung der Entzündung herbeiführen sondern aktiv den Heilungsprozess einleiten. Eines dieser sogenannten "Resolvine" ist das Annexin A1 bzw. sein mimetisches Peptid das Ac2-26. Unsere Vorarbeiten konnten zeigen, dass Annexin A1 die intestinale Entzündungsreaktion hemmt und gleichzeitig Wundheilungsprozesse einleitet. Eine mögliche Applikationsform des Wirkstoffes ist die Verwendung von zielgerichteten Nanopartikeln, die eine lokale gezielte Applikation des Wirkstoffes vor Ort ermöglichen. Ziel dieses Projektes ist die Untersuchung der oralen und lokalen Applikation Ac2-26 haltiger Nanopartikel zur Beeinflussung der intestinalen Anastomosenheilung während der Kolitis.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen