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Consumption-based accounts of land-use change related carbon emissions – CoBALUCE

Antragsteller Dr. Thomas Kastner
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397106073
 
Die Menge der global gehandelten Güter wächst rasant an, das gilt auch für land- und forstwirtschaftliche Produkte wie Nahrung, Bioenergieträger und Holzprodukte. Die Umweltauswirkungen unseres Konsums geraten dadurch zunehmend aus unserem Sichtfeld.Landnutzungsänderungen, wie beispielsweise die Rodung von Wäldern für den Anbau von Feldfrüchten, setzen Kohlenstoff in die Atmosphäre frei, bzw. können ihn auch wieder binden (z.B. durch Aufforstung). Global tragen Landnutzungsänderungen noch immer rund 10% zu den jährlichen Treibhausgasemissionen bei, in tropischen Ländern sind sie oft größer als Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger.Für die Eindämmung des globalen Klimawandels sind Emissionsreduktionen unerlässlich. Die Eliminierung von Emissionen durch Landnutzungswandel wird dabei oft als besonders kostengünstig und vielversprechend angesehen. Dazu können sowohl produktionsseitige (z.B. Abholzungsverbote) als auch konsumseitige Maßnahmen (z.B. Änderung der Menge, der Herkunft oder der Qualität konsumierter Nahrung) zielführend sein. Allerdings fehlen global Bilanzen, die eindeutige Verbindungen zwischen konsumierten Produkten und Kohlenstoffemissionen durch Landnutzungswandel herstellen (für Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger sind vergleichbare Bilanzierungen vorhanden).CoBALUCE zielt darauf ab, Bilanzierungstechniken für Emissionen durch Landnutzungswandel zu entwickeln und auf globaler Ebene anzuwenden. Ziel ist dabei, 80-90% der globalen landbezogenen Kohlenstoffemissionen dem Konsum einzelner land- und forstwirtschaftlicher Produkte zuzuordnen. Dazu werden detaillierte Informationen über bilaterale Handelsverflechtungen mit räumlich expliziten Information zu Landnutzung und Landnutzungswandel verbunden. Eine mindestens drei Jahrzehnte umfassende Zeitreihe soll rezente Entwicklungen abbilden. Ob Landflächen Kohlenstoff binden oder emittieren, hängt zum Teil auch von ihrer Landnutzungsgeschichte ab. Eine Herausforderung ist es daher, die Kohlenstoffemissionen, die heute durch vergangene Landnutzung hervorgerufen werden („legacy effects“), von den Effekten gegenwärtiger Landnutzung zu trennen. Im Forschungsprojekt werden verschiedene Mechanismen, wie die Emissionen den einzelnen Produkten zugeschrieben werden können, entwickelt und getestet und in Workshops mit ausgewiesenen internationalen Experten und Expertinnen diskutiert. Die entwickelten Datenbanken können eine robuste Entscheidungsgrundlage bei der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Bekämpfung des globalen Klimawandels bieten. So bilden sie beispielsweise ab, welche Länder – aus einer Umweltperspektive – überproportional durch internationalen Handel profitieren und in welchen Ländern das Gegenteil der Fall ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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