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Alterung und Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Sunde
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395413683
Die demographische Alterung gehört zu den größten wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dabei betrifft die Alterung der Gesellschaft nicht alle Länder in gleichem Maß. Zusätzlich zur Veränderung in der Altersstruktur der (Erwerbs-) Bevölkerung bringt die Alterung auch dramatische Veränderungen in der Qualifikationsstruktur der Bevölkerung mit sich.Dieses Projekt beschäftigt sich mit drei Fragen, die in der bestehenden Literatur noch nicht ausreichend behandelt wurden: Wie wirkt sich der Alterungsprozess und die damit einhergehenden Veränderungen in der Bildungsstruktur auf die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft aus? Können verstärkte Investitionen in Bildung die (potenziell negativen) Effekte der Alterung ausgleichen? Und welche Perspektiven ergeben sich daraus für die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung?Um diese Fragen zu beantworten soll in diesem Vorhaben ein erster Versuch gemacht werden, die Auswirkungen der Alterungsdynamik und der damit verbundenen Dynamik in der Bildungsstruktur auf die wirtschaftliche Entwicklung systematisch auf Basis eines kohärenten empirischen Schätzmodells und mit Hilfe von Projektionsanalysen zu untersuchen. Dazu steht das Vorhaben auf drei methodischen Pfeilern.Der erste Pfeiler ist die Entwicklung eines empirischen Rahmens, der es erlaubt, die Interaktionen zwischen der Dynamik des Alterungsprozesses und den Veränderungen in der Bildungsstruktur und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung zu untersuchen. Hauptziel ist es dabei eine methodische Basis zu schaffen, mit der verschiedene Aspekte demographischen Wandels innerhalb eines kohärenten Rahmens untersucht werden können, während die bestehende Literatur sich fast ausschließlich auf Alterungs- oder Bildungsdynamiken konzentriert hat.Der zweite methodische Pfeiler ist die Kombination der Schätzergebnisse mit Bevölkerungsprojektionen auf Basis eines umfassenden Länderdatensatzes. Insbesondere sollen Simulationsanalysen auf Basis unterschiedlicher Szenarien Aufschluss über die Auswirkungen von verschiedenen Aspekten der Alterung auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes geben und so auch Antworten auf die Frage nach der zu erwartenden künftigen Entwicklung liefern. Die Ergebnisse werden überdies quantitative Rückschlüsse auf die Möglichkeit erlauben, die Folgen des Alterungsprozesses durch Bildungsinitiativen zu beeinflussen. Der dritte methodische Pfeiler ist die Entwicklung eines quantitativen Gleichgewichtsmodells, um die Robustheit bzw. Sensitivität der auf Basis von Schätzungen gewonnenen Projektionsanalysen zu überprüfen. Dabei soll insbesondere untersucht werden, welche Verhaltensänderungen im Bildungskontext als Folge der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft zu erwarten sind und ob und inwiefern diese die Projektionsergebnisse beeinflussen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen