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Nominale Morphosyntax und Wortstellung im Heritage-Russischen im Kontext unterschiedlicher Majoritätssprachen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313607803
 
Das Projekt untersucht die Frage, ob und, wenn ja, auf welche Weise das Heritage-Russische in Deutschland und den USA neue grammatische Muster im Bereich nominaler morphologischer Kategorien und bei der Wortstellung entwickelt. Darüber hinaus zielt das Projekt auf eine theoretische Modellierung sich herausbildender grammatischer Varietäten in Bezug auf die untersuchten sprachlichen Domänen bzw. im Allgemeinen. Dies geschieht aus der Perspektive der drei gemeinsamen Unternehmen (Joint Ventures) innerhalb der RUEG: (i) Joint venture I („Sprachwandelhypothese“), das sich der Frage nach der Systematizität nicht-kanonischer grammatischer Mustern widmet, (ii) Joint venture II („Schnittstellenhypothese“), das die Lokalisierung neuer sprachlicher Entwicklungen an internen und externen Schnittstellen behandelt und (iii) Joint venture III („Hypothese interner Dynamik“), das darauf abzielt, kontaktinduzierten und sprachinternen grammatischen Wandel zu unterscheiden.Zu diesem Zweck werden sprachliche Phänomene aus zwei Domänen untersucht: (i) der nominalen Morphosyntax, insbesondere Kasus, welche dem kerngrammatischen System zugerechnet wird, allerdings auch mit Wortstellung zusammenhängt, und (ii) Wortstellungsphänomenen in der linken Peripherie des Satzes einerseits und der Verbpositionierung andererseits. Die linke Peripherie des Satzes wird häufig mit der Interaktion zwischen Informationsstruktur/Diskurs und Syntax in Zusammenhang gebracht (externe Schnittstelle), während Verbpositionierung (insbesondere im Verhältnis zum direkten Objekt: Kopf-Komplement vs. Komplement-Kopf) als Bestandteil der Kernsyntax angesehen wird. Wir werden Daten von Heritage-SprecherInnen mit solchen von monolingualen SprecherInnen des Russischen in Russland vergleichen, wobei wir, dem einheitlichen Elizitationsverfahren innerhalb der RUEG folgend, als Faktoren informelle/formelle und gesprochene/geschriebene Register sowie Alter berücksichtigen werden. Unsere Ergebnisse werden mit jenen aus RUEG-Projekten verglichen, die Wortstellungsphänomene in anderen Heritage-Sprachen (Türkisch, Griechisch, Heritage-Deutsch) und in Majoritätssprachen (Deutsch, Englisch) untersuchen, sowie zu den Befunden zur Morphosyntax im Griechischen als Heritage-Sprache. Das Projekt wird einerseits zum Verständnis von Sprachwandel in bi- (oder multi-)lingualen Gemeinschaften unter Berücksichtigung multipler Faktoren (situational/register-bezogen, bezogen auf unterschiedliche kontaktlinguistische Settings, sozial, input-bezogen etc) beitragen, indem ein betont komparativer Ansatz verfolgt wird, und andererseits zu theoretischen Erklärungen sich herausbildender grammatischer Muster.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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