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P6: Nichtkanonische Linearisierungen syntaktischer Konstituenten im Deutschgebrauch von Sprecher-Innen verschiedener Heritage-Sprachen

Antragstellerin Professorin Dr. Heike Wiese
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313607803
 
P6 fokussiert den Status nichtkanonischer Linearisierungen im Deutschen über unterschiedliche sprachliche Szenarien hinweg und bezieht dabei verschiedene Altersgruppen, Register, sprachliche Schnittstellen und Sprachkontakt-Konstellationen ein. Zentral untersuchen wir den Sprachgebrauch in der Majoritätssprache Deutsch durch SprecherInnen mit unterschiedlichen Heritage-Sprachen, nämlich Türkisch, Russisch und Griechisch, jeweils kontrastiv zu einander und zum Deutschgebrauch einsprachiger SprecherInnen in Deutschland. Darüber hinaus werden wir Vergleiche mit Deutsch als Heritage-Sprache in den USA und in Namibia und als Majoritätssprache in multiethnischen urbanen Kontexten in Deutschland einbeziehen. Unsere Untersuchung fokussiert zwei empirische Domänen: (a) nichtkanonische Wortstellungsmuster in Sätzen, die im Bereich des Vorfelds, Mittelfelds oder Nachfelds vom Standarddeutschen abweichen, und (b) die grammatische Integration neuer Diskursmarker und ihr möglicher Beitrag zu solchen Mustern. In Übereinstimmung mit RUEGs übergreifendem Ansatz untersuchen wir den Status nichtkanonischer Linearisierungen im Rahmen dreier “Joint Ventures” (kurz: “JV”). Mit Blick auf die sprachliche Systematizität neuer Entwicklungen (JVI, “Sprachwandelhypothese”) analysieren wir mögliche grammatische Muster und überprüfen unsere Befunde für formelle vs. informelle und schriftliche vs. mündliche Register und unterschiedliche Altersgruppen. Um den sprachlichen Ort neuer Entwicklungen zu analysieren (JVII, “Schnittstellenhypothese”), vergleichen wir die Schnittstellen, die hier eine Rolle spielen, quantitativ und qualitativ und differenzieren zwischen der Interaktion von Syntax mit Semantik (interne Schnittstelle) und der mit Diskurs und Informationsstruktur (externe Schnittstelle). Um die kontaktlinguistische Basis nichtkanonischer Serialisierungen zu untersuchen und kontaktinduierten Wandel von Binnendynamiken und generellen Entwicklungen zu unterscheiden (JVIII, “Hypothese interner Dynamik”), vergleichen wir unsere Befunde über SprecherInnen verschiedener Heritage-Sprachen hinweg und mit analogen Daten von monolingual deutschen SprecherInnen.In Kooperation mit anderen Projekten evaluieren wir unsere Ergebnisse darüber hinaus durch Ver-gleiche mit einer weiteren Majoritätssprache (Englisch) durch SprecherInnen derselben Heritage-Sprachen und mit dem Heritage-Sprachgebrauch (Türkisch, Russisch, Griechisch) der bilingualen SprecherInnen, die wir in Deutschland untersuchen. Zusammengenommen werden unsere Ergebnisse zum Verständnis einer Reihe zentraler kontaktlinguistischer Domänen beitragen: der Status nichtkanonischer Linearisierungen im Sprachkontakt, die Basis für ihre Entwicklung, ihre Integration in die Grammatik des Majoritäts- und Heritage-Sprachgebrauchs und ihre Stellung im breiteren Repertoire an Sprachen und Registern unterschiedlicher Sprechergruppen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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