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Urbane Umweltethik am Rande der Stadt: Die Herstellung ethischer Bürger_innen für Aucklands „blue backyard“
Antragsteller
Professor Dr. Gordon Winder
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240207984
Das Teilprojekt zu Auckland erforscht die professionelle Mobilisierung urbaner umweltbezogener Ethiken durch die Stadtplaner in einer Metropole, die sich durch eine hohe Lebensqualität (livable city) auszeichnet. Ziel des Projektes ist es, ein tieferes Verständnis für die professionellen Ethiken des Regierens zu erlangen sowie diejenigen urbanen Ethiken näher zu analysieren, die auf Konfliktbewältigung und moralische Ökonomien im Rahmen der Stadtentwicklung wirken. Gleichzeitig erweitert das Teilprojekt den Begriff des Urbanen in urbanen Ethiken, indem es ethische Beziehungen zwischen Stadt und Hinterland in den Fokus rückt und der Frage nachgeht, wie man mit der sozio-natürlichen Umwelt (Natur) in der Stadt umgehen soll. Das Teilprojekt baut auf das Vorgängerprojekt zu Singapur auf, indem es die Ethiken von Experten und deren Legitimationsstrategien eines neuen (rand-)städtischen „Masterplanes“ in den Mittelpunkt stellt. Gleichzeitig erweitert es diesen Forschungsfokus, indem das Teilprojekt einen umfassenden partizipativen Planungsprozess mit berücksichtigt. Darüber hinaus knüpft das Teilprojekt an die Forschung des ersten Auckland-Projektes an, das die sozialen Akteure betrachtet und die Entwicklung einer umweltbezogenen Ethik (environmental care) der lokalen Bevölkerung untersucht. Dieses Themenfeld wird nun um die Perspektive der professionellen Stadtplaner ergänzt sowie um die Frage, wie urbane Ethiken in öffentlichen Aushandlungsprozessen um eine neue ökologische Vision für Auckland genutzt werden. Damit zielt das Teilprojekt auf folgende Bereiche: es untersucht neue Techniken des Regierens (mit einem Fokus auf partizipativer Planung und Meeresraumplanung); die Forderung nach einer neuen urbanen Umweltethik (environmental ethics of care) und eines Leitbildes des ocean citizen unter Berücksichtigung der Stadt-Hinterland Beziehungen und ihrer Materialität (u.a. Verschmutzung, Erholung, Freizeit, Artenschutz, Umweltgerechtigkeit und Dekolonisierung); die Propagierung einer neuen moralischen Ökonomie (einer blue economy der angemessenen ökonomischen marinen Nutzung im Rahmen der Agenda einer Stadt mit hoher Lebensqualität) und die Rolle von urbanen Umweltethiken im Management und der Planung von (natürlicher und bebauter) Umwelt am Stadtrand; die Herstellung von ethischen Subjekten durch öffentliche Debatten über Umweltschutz, wobei sowohl die ethisch artikulierten Forderungen als auch die Zuschreibung unethischer Verhaltensweisen (Gegner) in den Blick genommen werden. Das Teilprojekt entwickelt einen geografischen Zugang, der urbane Ethiken mit der urbanen Politischen Ökologie verbindet.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen