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Die Evolution und Domestizierung mehrerer Nutzpflanzenarten in der Wassermelonen-Gattung Citrullus
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Sabine Renner
Fachliche Zuordnung
Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393168086
Die Wassermelone gehört zu den weltweit ökonomisch wichtigen Gemüsen, aber ihre züchterische Verbesserung wird erschwert durch unzureichende Kenntnis der Verwandtschafts-Verhältnisse und geographischen Verbreitung der Citrullus Arten. Linneaus beschrieb die domestizierte Wassermelone auf Grund von Pflanzen aus Süditalien und Sizilien, und eine taxonomische Fehlentscheidung in den 30ger Jahren führte dann dazu, dass eine südafrikanische Art, die einer seiner Schüler gesammelt und benannt hatte, mit der Wassermelone synonymisiert wurde. Diese Verwirrung, zusammen mit geographisch nicht-repräsentativen Wild-Aufsammlungen haben zu schlechten (bis falschen) Szenarien für die Domestikation der Wassermelone und dreier anderer kultivierter Citrullus-Arten geführt, nämlich der Egusi Melone, der Marmeladen-Melone und der Kolocynthe. In diesem Projekt werden Daten aus genome skimming der Genome von Herbar- und frisch gesammeltem Material aus Namibia, dem Zentrum der Citrullus-Diversität, Ägypten und dem Sudan, Ländern mit den ältesten archäobotanischen Citrullus-Funden, benutzt werden, um Artgrenzen und Aufspaltungszeiten in der Gattung, die nur sieben Arten umfasst, zu untersuchen, wobei zwei Art-Paare je aus einer Nutzpflanzenform und ihrem wildem Verwandten bestehen. Bisher wurde die Domestikation von Citrullus-Formen hauptsächlich aus linearen Maßen von archäologischen Samen erschlossen. Wir werden 3D geometrische Morphometrie von computertomographischen Bildern der Samen aller Arten benutzen, um zu untersuchen inwieweit alte und neue Samen verlässlich einzelnen Arten zugeordnet werden können. Das Projekt verbindet Feldforschung, morphologische Bildanalysen und Methoden der Phylogeographie und Phylogenie.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen