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Die Steinartefakte der altpaläolithischen Fundstelle "Bunker" in Stuttgart-Bad Cannstatt

Antragstellerin Dr. Berrin Cep
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392618095
 
Das Projektvorhaben beinhaltet die erstmalige, ausführliche Auswertung und Vorlage der Steinartefakte der altpaläolithischen Fundstelle Bunker im Travertinbruch bei Stuttgart/Bad Cannstatt. Den Untersuchungen des lithischen Materials werden zunächst quellenkritische Fragen zur Entstehung des Fundensembles und der Fundschicht vorangestellt. Diese umfassen die Erarbeitung von Merkmalen zur Unterscheidung zwischen Artefakt und Naturbruch, ebenso die Frage nach der anthropogenen Einfuhr der Steinartefakte und deren Gleichzeitigkeit mit den Faunenresten. Innerhalb der Artefaktanalyse, die mit Hilfe der allgemein üblichen Aufnahme diakritischer Merkmale erfolgt, sollen Abbaukonzepte differenziert, Herstellungsprozesse und die Nutzungsstadien (chaînes opératoires) der Steinartefakte aufgedeckt werden. Dieses Vorgehen dient der techno-typologische Charakterisierung des Inventars und stellt die Grundlage für Vergleich mit anderen Inventaren ähnlicher Zeitstellung dar. Ein wichtiger Bestandteil der Untersuchungen werden die Rohmaterialstudien im Gelände und an den Artefakten sein. So können die möglichen Herkunftsgebiete der verwendeten Rohmaterialien lokalisiert und die jeweilige Behandlung der einzelnen Rohmaterialarten in der Station differenziert werden. Auf diese Weise soll versucht werden, eventuell vorhandene Strategien und Muster bei der Nutzung der Station und des Lebensraumes zu rekonstruieren. Daneben sind unter Umständen Anhaltspunkte zur Unterscheidung zwischen Naturbruch und Artefakt aus den Rohmaterialien der natürlichen Vorkommen zu gewinnen.Die Erkenntnisse über das Inventar, dienen der übergeordneten Fragestellung, die Stellung der Fundstelle Bunker innerhalb des Altpaläolithikums in Europa zu ermitteln. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage hinsichtlich der Diversität der Inventare in dieser Region und den möglichen funktionalen Gründen, wie in etwa der Fundstellennutzung, als Erklärung hierfür.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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