Detailseite
Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung der Urkunden im Stadtarchiv Lüneburg
Antragsteller
Danny Kolbe
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Mittelalterliche Geschichte
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392563354
Im Archiv der Hansestadt Lüneburg werden über 13.000 Urkunden aus der Zeit von 1229 bis 1892 verwahrt. Sie entstanden hauptsächlich aus der Tätigkeit von Bürgermeistern und Rat der Stadt Lüneburg, aber auch von Lüneburger Klöstern, Kirchen und Patrizier-Familien.Ihre Digitalisierung ist der logische Schritt nach einem bereits erfolgten Nachweis der Metadaten in überregional zugreifbaren und auf standardisierte Datenformate ausgelegten Nachweis- und Recherchesystem (www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net). Ein Hochladen im Archivportal-D ist laut einer Bestätigung der DDB-Fachstelle Archiv noch für diese Woche beabsichtigt.Wie folgende Projekte belegen, ist die Bedeutung der Lüneburger Urkundenüberlieferung für die wissenschaftliche Forschung mit ihrer nahezu verlustfreien Überlieferungsdichte und ihrer Heterogenität zu begründen. Projekt-Beispiele sind z.B. "Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden" (Arend Mindermann), "Gelebte Hybridität: Das Benediktinerkloster St. Michaelis zu Lüneburg im 16. Jahrhundert zwischen Stadt und Land, zwischen Landständen und Herzog sowie zwischen Altgläubigkeit und lutherischer Landeskirche" (Universität Göttingen), "Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Die Inschriften der Stadt Lüneburg" (Sabine Wehking, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen), "Renten für die Rente. Altersversorgung im spätmittelalterlichen Lüneburg" (Anja Hoppe, Universität Duisburg-Essen), "Die Stadt vor den Toren. Lüneburg und sein Umland im Spätmittelalter" (Niels Petersen, Universität Göttingen) oder "Forschungen zum Nikolaihospital in Bardowick" (Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Universität Leipzig).Eine dauerhafte Online-Stellung der Digitalisate in überregionalen Recherchesystemen soll diese Nutzungsintensität weiter fördern und Nutzungshemmnisse abbauen. Diese ergeben sich auch dadurch, dass die Erschließungsinformationen der Urkunden oftmals nicht die Anforderungen eines Kurzregests erfüllen. Im Rahmen der Digitalisierung soll durch ausgebildetes Archivpersonal im Stadtarchiv eine Tiefenerschließung und Normalisierung erfolgen. Außerdem ist vor einer Digitalisierung eine Säuberung und Glättung der bisher unverpackten bzw. gefaltet in Urkundentaschen verpackten Urkunden in der Restaurierungswerkstatt des Stadtarchivs notwendig.Aufgrund der Menge, des Erhaltungszustands, der begleitenden notwendigen Arbeitsschritte und der anhaltenden Nachfrage im Lesesaal soll das auf drei Jahre angelegte Projekt im Stadtarchiv selbst durchgeführt und die notwendige Hard- und Software dafür selbst beschafft werden. Gemäß den DFG-Praxisregeln "Digitalisierung" werden die Digitalisate lt. Strategie des Stadtarchivs im TIF-Format als Masterdateien sowie Nutzungsdateien im JPG-Format ohne Kompression und als Thumbnail auf langzeitsicheren Speichern des städtischen Rechenzentrums und auf LTO4-Sicherungsbändern an zwei Standorten gesichert, sodass ein Datenverlust auszuschließen ist.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich
Dr. Thomas Lux