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Septuagintazitate im Neuen Testament als Zeugen der Entwicklung und Überlieferung des Septuagintatextes (unter besonderer Berücksichtigung der atl. Zitate in den synoptischen Evangelien und den sog. katholischen Briefen)

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389176457
 
Die im Wesentlichen im 3. und 2. Jh. v.Chr. entstandene Septuaginta (Griechische Übersetzung des hebräischen Alten Testaments) wurde im 1. Jh.v.Chr. und im 1. Jh. n.Chr.(in unterschiedlicher Intensität) formal hebraisierend überarbeitet (Anpassung an die hebr. Wortfolge, konkordante Wiedergabe hebräischer Begriffe). In der Entstehungszeit des Neuen Testaments (1. Jh.n.Chr.) war die alte Septuaginta seit langem rezipiert, aber es verbreitete sich auch die revidierte Textfassung. Die unterschiedlichen Textformen in den neutestamentlichen Zitaten wurden bisher noch nicht mit diesen - erst in jüngster Zeit besser erforschten - Entwicklungen in Verbindung gebracht, sondern auf die neutestamentlichen Autoren oder auf spätere Quereinflüsse zurückgeführt. Ziel der Untersuchung ist es festzustellen, welche Lesart aus der Septuagintaüberlieferung in den neutestamentlichen Zitaten jeweils vorliegt und zu welcher Phase der Textgeschichte die Lesarten gehören. Anderseits stellen diese Zitate wichtige Textzeugen für die frühe (vor den großen Kodizes und auch vor den meisten Papyri liegende) Phase der Überlieferung der Septuaginta dar. Methodisch ist dabei besonderes Augenmerk darauf zu legen, zwischen der Entwicklung der Septuaginta und Änderungen durch die neutestamentlichen Autoren zu unterscheiden. Bisherige Untersuchungen des Antragstellers zu den Paulusbriefen und zur Aufnahme derselben Zitate in jüngeren Schriften haben gezeigt, dass diese Unterscheidung an vielen Stellen möglich ist und dass in der Tat die neutestamentlichen Zitate die oben erwähnte Entwicklung der Septuaginta widerspiegeln. Ziel des Projektes ist es, die Untersuchungen auf die synoptischen Evangelien und auf die sog. katholischen Briefe (plus dem 1. Clemensbrief) auszudehnen und diese umfassend in ihrem Verhältnis zur Septuaginta und ihrer Bedeutung für die Textgeschichte der Septuaginta zu untersuchen. Die Einordnung der Zitate in die Entwicklungsgeschichte der Septuaginta wird nicht nur zu einem besseren Verständnis für die Funktion der Zitate führen, sondern die (in dieser Hinsicht bisher unterschätzten und vernachlässigten) Zitate werden zu wichtigen Textzeugen für die früheste Entwicklung und Überlieferung der Septuaginta.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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