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Taxonomie und Phylogenie der Gattung Eosemionotus (Neopterygii, Holostei): Einsichten in die Evolutions-Geschichte der modernen Fische

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387766497
 
Nach einer Zeit der Dominanz molekularer Studien, die eine wichtige Rolle der Paläontologie in der Systematik verneinten, und einer folgenden Zeit der Kontroverse zwischen molekularen und morphologischen Daten, mehrt sich in der Evolutionsbiologie die Erkenntnis der Wichtigkeit der Einbeziehung fossiler Taxa bei phylogenetischen Analysen und macroevolutiven Studien. Um dies zu erreichen braucht man Total Evidence - Studien, die sowohl molekulare, als auch morphologische Daten einbeziehen. Dies ist allerdings oftmals schwierig aufgrund fehlender detaillierter morphologischer Studien von vielen wichtigen Taxa. Neuere Studien haben gezeigt, dass eine stärkere Berücksichtigung morphologischer Daten (sowohl in Hinsicht auf Anzahl der Merkmale, als auch auf die Anzahl der Taxa) zu einer Verbesserung von Total Evidence Datensätzen führt. In dieser Hinsicht werden detaillierte morphologische Studien und phylogenetische Analyse fossiler Taxa dringend benötigt, insbesondere solcher, die Entwicklungslinien mit einem bedeutenden Fossilbericht, aber nur wenigen rezenten Vertretern repräsentieren (z. B. Holostei). In diesem Zusammenhang soll in dem hier vorgeschlagenen Projekt eine detaillierte morphologische und cladistische Studie des triassischen Neopterygiers Eosemionotus vorgenommen werden. Die Studie basiert auf kürzlich gefundenen und hervorragend erhaltenen Exemplaren von Eosemionotus aus den Cassina- und Sceltrich-Schichten des Meride Limestones (Ladin) des Monte San Giorgio (Schweiz), sowie dem Typus und referiertem Material der einzigen beiden benannten Arten in dieser Gattung, E. vogeli aus dem unterste Muschelkalk (Anis) von Förderstedt bei Bernsberg (Deutschland) und E. ceresiensis aus der Besano-Formation (Anis-Ladin) des Monte San Giorgio (Schweiz). Das Projekt wird somit neue morphologische und phylogenetische Daten zur Verbesserung unserer Kenntnis der frühen Evolution der Neopterygier liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Dr. Rudolf Stockar
 
 

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