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Psychosoziale und demographische Prädiktoren klinischer Outcomes bei Frauen und Männern mit implantierten linksventrikulären Herzunterstützungssystemen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387076354
 
In den kommenden Jahren werden in Deutschland und weltweit kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinsuffizienz vor allem bei Personen über 65 Jahren dramatisch zunehmen. Studien zeigen, dass psychosoziale Stressfaktoren, insbesondere soziale Isolation, ein niedriger sozioökonomischer Status und Depression unabhängig von der Erkrankungsschwere mit einer schlechteren Prognose bei Herzerkrankungen verbunden sind. Es ist bislang jedoch wenig dazu bekannt, ob diese Faktoren auch bei der wachsenden Gruppe von Patienten nachteilig sind, die wegen fortgeschrittener Herzinsuffizienz ein Linksherzunterstützungssystem (Left Ventricular Assist Device, LVAD) erhalten. Diese Geräte, die ohne Altersbeschränkung eingesetzt werden, verlängern das Überleben, führen aber häufig zu unerwünschten Ereignissen wie inneren Blutungen, Entzündungen oder neurologische Komplikationen (Hirninfarkt, -blutung). Frauen scheinen hiervon besonders betroffen und haben eine höhere Sterberate. Ob psychosoziale Risikofaktoren für diese Unterschiede relevant sind und wie sich zusätzlich ein höheres Alter bei Implantation auswirkt, ist bislang nicht geklärt.Um diese Wissenslücken zu schließen, sollen Registerdaten der Interagency Registry for Mechanically Assisted Circulatory Support (INTERMACS) von >16 000 erwachsenen Patienten (21% Frauen), die zwischen Juni 2006 und Juni 2017 moderne LVAD-Pumpen erhalten haben, analysiert werden. Ziel ist es zu untersuchen, inwieweit präoperativ erfasste psychosoziale Merkmale den Behandlungserfolg bei Frauen und Männern unterschiedlicher Altersgruppen nach LVAD-Implantation beeinflussen. Hierfür wird mit Hilfe von Überlebensanalysen geprüft, ob psychosoziale Faktoren (unverheiratet als Indikator für soziale Isolation, geringe Bildung, Depression/Angst) neben medizinischen und weiteren Risikofaktoren (Indikatoren der Erkrankungsschwere, Vor- und Begleiterkrankungen, Rauchen) mit klinischen Ereignissen zusammenhängen. Dazu wird die Zeit bis zum ersten Auftreten eines Ereignisses wie Tod, LVAD-Explantation aufgrund verbesserter Herzfunktion, oder unerwünschter Ereignisse wie Blutung, Infektion, oder Hirninfarkt ausgewertet. Die Analysen erfolgen unter Berücksichtigung konkurrierender Risiken, da etwa eine Infektion das Risiko für Tod verändern kann. Im Fokus steht dabei die Frage, ob sich die genannten Zusammenhänge mit psychosozialen Merkmalen bei Frauen und Männern unterscheiden und welche Rolle das Alter spielt. EUROMACS, ein identisch angelegtes Register mit deutscher Beteiligung, das jedoch erst seit 2012 Daten erhebt, wird zukünftig eine größere Datenbasis aufweisen. Daher sollen in einem Experten-Workshop mit Vertretern von INTERMACS und EUROMACS Strategien für gemeinsame registerbasierte Forschung zur Rolle psychosozialer Faktoren bei LVAD-Implantation entwickelt werden. Dies kann Evidenz liefern, um die wachsende Zahl von Menschen mit Herzinsuffizienz besser zu versorgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Jan Beyersmann; Professorin Dr. Gerdi Weidner
 
 

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