Project Details
Verarbeitung pragmatischer und prosodischer Information in transaktionalen Diskursen bei Kindern und Erwachsenen: Untersuchungen mit Ereigniskorrelierten Potentialen und Pupillometrie
Applicant
Professorin Dr. Elke van der Meer
Co-Applicant
Dr. Ulrike Toepel
Subject Area
General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term
from 2007 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 38457944
Erwerb und Beherrschung der Muttersprache durch Heranwachsende sind zentral für die erfolgreiche Bewältigung schulischer Anforderungen und den späteren beruflichen Werdegang. Gesprochene Dialoge zwischen zwei oder mehreren Gesprächspartnern sind die häufigste und wichtigste Form zwischenmenschlicher Kommunikation. Im Gegensatz zu geschriebener Sprache beinhalten sie zusätzlich prosodische Information. Das Projekt thematisiert die dialoggebundene Verarbeitung pragmatischer und prosodischer Information bei Heranwachsenden im Alter von 5, 8 und 12 Jahren. Die verwendeten kindgerechten Dialoge weisen unterschiedliche kontextuell-pragmatisch festgelegte Informationszentren auf, die sich in der Prosodie der Dialoge entweder adäquat oder inadäquat widerspiegeln. Die Fähigkeit, zentrale dialoggebundene Information unabhängig von der prosodischen Realisierung zu extrahieren, entwickelt sich erst mit zunehmendem Lebensalter. Dieser Entwicklungsverlauf soll mit Hilfe neurophysiologischer Methoden (EEG, Pupillometrie) bestimmt werden. Vermutet wird zunächst eine rein prosodische Interpretation der Dialoge (5 Jahre), die zunehmend durch die Interpretation von Neuinformation anhand von Vorwissen abgelöst wird (8 Jahre). Erst im Alter von 12 Jahren zeigen Kinder ein erwachsenenähnliches Muster der Dialogverarbeitung, d.h. der pragmatische Informationsfokus steht sowohl bei der Interpretation von neuer als auch von korrigierter Information im Vordergrund. Die Untersuchungsergebnisse sollen in ein diagnostisches Instrumentarium münden, mit dem Abweichungen von einer altersgerechten Entwicklung identifiziert werden können.
DFG Programme
Research Grants
International Connection
Switzerland
Participating Person
Dr. Ann Pannekamp