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Zeitkognition und Aufmerksamkeit
Antragsteller
Professor Dr. Rolf Ulrich
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 38253138
Die wahrgenommene Dauer von Ereignissen ist davon abhängig, wie viel Aufmerksamkeit ihnen zugeteilt wird. Neuere Arbeiten zeigen, dass die Dauer von Ereignissen bis zu 50% überschätzt werden kann, wenn diese Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für das Verständnis der Mechanismen von Aufmerksamkeit und zeitlicher Kognition sind solche Befunde von großer Bedeutung. Die hier vorgeschlagenen Versuchsserien knüpfen an diese aktuelle Forschung an. In der ersten Versuchsserie sollen neue Befunde zur Wirkung von unerwarteten Reizen (Oddballs) auf deren wahrgenommene Dauer analysiert werden. Die hierfür vorgesehenen Experimente sollen untersuchen, ob Oddballs über die Erhöhung von unspezifischer Aktivierung (Arousal) die innere Uhr beschleunigen oder ein spezieller Aufmerksamkeitsmechanismus angenommen werden muss. Die zweite Versuchsserie soll die Wirkung der räumlichen Aufmerksamkeit in der visuellen und auditiven Modalität auf die wahrgenommene Reizdauer untersuchen. Bisher wurde gezeigt, dass visuelle Reize an einem erwarteten Ort länger als Reize an einem unerwarteten Ort erscheinen. Die beantragten Experimente sollen die Generalisierbarkeit dieses Befunds auf andere Formen der räumlichen Aufmerksamkeit ausdehnen, um die zugrunde liegenden Mechanismen dieses Effekts besser verstehen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Hannes Schröter