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Organisationale Ungleichheiten und Wechselwirkungen zwischen Verwirklichungschancen im Berufs- und Privatleben: Eine Untersuchung von Beschäftigten in unterschiedlichen Arbeitsorganisationen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 373090005
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt hat deutlich gemacht, dass Einkommensungleichheiten, Interdependenzen zwischen Berufs- und Privatleben und die Ausgestaltung der Beschäftigungsbeziehung wesentlich durch organisationale Politiken, Strukturen und Kulturen geprägt werden und Mechanismen der Ungleichheitsgenese, wie Hierarchisierung, Claims Making oder Stereotypisierung in Arbeitsorganisationen ihre Wirkung entfalten, indem sie dazu beitragen, dass aus Heterogenitäten, wie Geschlecht, Elternschaft oder Migrationshintergrund, Ungleichheiten werden. Damit bestätigen die Ergebnisse des Projektes die Annahmen der Relational Inequality Theory. Dies betrifft sowohl die Annahme, dass in Arbeitsorganisationen Ungleichheiten generiert werden als auch die Annahme, dass sich Arbeitsorganisationen durch unterschiedliche Ungleichheitsregime auszeichnen. Die unterschiedliche Implementierung personalpolitischer Maßnahmen legt nahe, dass gesellschaftliche Imperative sehr unterschiedlich aufgenommen und verarbeitet werden. Auch hat das Projekt deutlich gemacht, dass Vorgesetzte das Scharnier zwischen Unternehmensleitung und Beschäftigten sind. Neben diesen theoretischen Implikationen zeigt das Projekt auch die Wichtigkeit des linkedemployer-employee-panel Designs. Nur durch dieses Design konnten Ungleichheiten innerhalb und zwischen Arbeitsorganisationen identifiziert und erklärt und Dynamiken eines organisationalen Wandels in den Blick genommen werden. Die dichte der Informationen in der Erhebung (strukturell, kulturell, Akteursintentionen, Betriebe als lokale Ungleichheitsregime mit verschiedenen Akteuren) haben dabei zentral zum Verständnis betriebsinterner Mechanismen der Genese und der Kompensation von sozialen Ungleichheiten beigetragen. Generell hat nicht die Tatsache an sich, aber dann doch das Ausmaß überrascht, in dem betriebliche Bedingungen die Wirkung personalpolitischer Maßnahmen beeinflussen, bis hin zu Wirkungen, die konträr zu den offiziellen Intentionen liegen. Dies gilt sowohl für die untersuchten Vereinbarkeits- als auch Gleichstellungsmaßnahmen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018). A Relational Inequality Approach to First- and Second-Generation Immigrant Earnings in German Workplaces. Social Forces 97(1): 91–128
    Melzer, S. M., Tomaskovic-Devey, D., Schunck, R. & Jacobebbinghaus, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1093/sf/soy021)
  • (2018). Telework and Work-Family Conflict across Workplaces: Investigating the Implications of Work-Family-Supportive and High-Demand Workplace Cultures. Contemporary Perspectives in Family Research: 323-348
    Abendroth, A.-K., Reimann, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1108/S1530-353520180000013017)
  • (2018). Women in the German Workplace. What Facilitates or Constrains Their Claims-Making for Career Advancement? Social Sciences 7(11): 214
    Lükemann, Laura, Abendroth, A.-K.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3390/socsci7110214)
  • (2019). Auswirkungen von Teleheimarbeit auf geschlechtsspezifische Einkommensungleichheiten in Arbeitsorganisationen. Die Bedeutung unterschiedlicher Umsetzungsformen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 71(1): 81-109
    Abendroth, A.-K., Diewald, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11577-019-00614-w)
  • (2019). Die Rolle von organisationalen Policies für die Geschlechterordnung: Der Einfluss von Gleichstellungs- und Vereinbarkeitsmaßnahmen auf Geschlechterunterschiede im psychologischen Vertrag. In J. Henkes, M. Hugendubel, C. Meyn, & C. Schmidt (Hrsg.), Ordnung(en) der Arbeit, S. 93-109. Münster: Westfälisches Dampfboot
    Marx, C. K.
  • (2020). Gleichheit durch Gleichstellungsmaßnahmen? Betriebliche Mentoringprogramme, Frauenquoten und geschlechtsspezifische Einkommensungleichheiten in Großbetrieben. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 72: 225-263
    Peters, E., Drobe, J., & Abendroth, A.
    (Siehe online unter https://doi.org/doi:10.1007/s11577-020-00695-y)
  • (2020). How Individual Involvement with Digitalized Work and Digitalization at the Workplace Level Impacts Supervisory and Coworker Bullying in German Workplaces. Social Sciences 9(9)
    Melzer, S.M. & Diewald, D.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3390/socsci9090156)
  • (2020). Work-to-family and family-to-work conflicts among single parents in Germany. Equality, Diversity and Inclusion 39(5): 513-531
    Reimann, M., Marx, C. K., & Diewald, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1108/EDI-02-2019-0057)
  • (2021). Do Work-Life Measures Really Matter? The Impact of Flexible Working Hours and Home-Based Teleworking in Preventing Voluntary Employee Exits. Social Sciences 10(1): 9
    Marx, C. K., Reimann, M., & Diewald, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3390/socsci10010009)
  • (2021). The Organizational Context of Supervisory Bullying: Diversity/Equity and Work-Family Policies. Work and Occupations 48(3): 285–319
    Rainey, A., & Melzer, S. M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/0730888421997518)
  • (2021). When parents wish to reduce their work hours: Does sorting into occupations and work organizations explain gender differences in working-time adjustments? Journal of Family Research
    Lükemann, Laura
    (Siehe online unter https://doi.org/10.20377/jfr-496)
 
 

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