Die Arbeit des Netzwerks hat die Ausgangsannahme bestätigt, dass die Morphologie natürlicher Sprachen weitgehend konkatenativ ist, d.h. aus der nicht-destruktiven Kombination von phonologischem Material resultiert. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass sogenannte “nichtkonkatenative” Morphologie, die dieser Annahme anscheinend systematisch zuwiderläuft, zu einem sehr viel grösseren Teil auf Nebeneffekte rein phonologischer Prozesse zurückzuführen ist, als dies in der linguistischen Forschung bisher gemeinhin angenommen worden ist. Insbesondere ist deutlich geworden, dass dies für Polaritätseffekte gilt, bei denen morphologische und phonologische Objekte systematisch “vertauscht werden”. Weitere wichtige Ergebnisse des Netzwerks sind die zentrale Rolle von Synkretismus (also von phonologischer Identität morphologisch unterschiedlicher Formen) für die Evaluation aller Arten von Exponenz und die Notwendigkeit komplexer theoretischer Modelle für die Exponenzforschung. Die wichtigsten praktischen Resultate des Netzwerks sind zwei Sammelbände, von denen der erste (“The Morphology and Phonology of Exponence”) den Stand der Forschung zur Exponenz umfassend und theorieübergreifend abbildet, aber auch ein umfassendes Forschungsprogramm für die aktuelle Exponenzforschung entwickelt. In Ergänzung dazu enthält der zweite Sammel-Band “New Theoretical Tools in the Modeling of Morphological Exponence” ein breites Spektrum an innovativen und formal expliziten neuen Formalismen zur Modellierung von Exponenz. Auf der Grundlage des ersten Sammelbandes hat das Netzwerk eine frei zugängliche Online-Bibliographie zur Exponenz-Forschung erstellt (http://exponet.uni-leipzig.de), die wesentliche Fragen und Ergebnisse der Exponenzforschung exemplarisch dokumentiert, die wichtigsten Arbeiten in diesem Bereich kommentiert und einordnet und die automatisch nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann.