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Kastration oder Sterilisation? Eine grundlagenorientierte Studie zu den Auswirkungen auf Wohlergehen und Partnerwahl von Hausmeerschweinchen
Antragstellerin
Professorin Dr. Sylvia Kaiser
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 368707093
Kastration oder Sterilisation? Eine grundlagenorientierte Studie zu den Auswirkungen auf Wohlergehen und Partnerwahl von HausmeerschweinchenTiere in Menschenhand sollten sich nicht unkontrolliert vermehren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in aller Regel Kastrationen, d.h. eine vollständige Entfernung der Gonaden, durchgeführt. Dieser Eingriff kann auch dazu führen, dass unerwünschtes aggressives sowie Werbe- und Sexualverhalten verringert wird. Diese Veränderungen des Verhaltens liegen im Interesse des Menschen. Aus Sicht des Tieres stellt sich allerdings die Frage, ob eine Sterilisation nicht besser als eine Kastration wäre. Dieser Eingriff ist wesentlich geringer, da die Gonaden nicht entfernt, sondern nur der Transport der Ei- bzw. Samenzellen unterbunden wird. Darüber hinaus führt eine Kastration im Gegensatz zur Sterilisation dazu, dass das natürliche Verhaltensrepertoire nur noch in einem reduzierten Umfang ausgeführt werden kann. Unser Projekt ist im Bereich der grundlagenorientierten Tierschutzforschung angesiedelt. Übergeordnetes Ziel, ist es, die unterschiedlichen Auswirkungen einer Kastration und Sterilisation auf das Wohlergehen von Tieren am Beispiel des Hausmeerschweinchens zu analysieren. Es werden Gruppen bestehend aus einem Männchen und zwei intakten Weibchen gebildet. Verglichen werden vier unterschiedliche Gruppen von Männchen: kastrierte, sterilisierte, scheinoperierte und intakte Männchen. Außerdem werden auch die Weibchen, die mit den unterschiedlich behandelten Männchen zusammenleben, untersucht. Als Indikatoren für das Wohlergehen der Männchen und Weibchen werden soziopositive, agonistische und Spielverhaltensweisen sowie die Plasmakonzentrationen des `Stresshormons´ Cortisol der Tiere analysiert. Weiterhin soll untersucht werden, ob Weibchen bei freier Wahl sterilisierte oder kastrierte Männchen präferieren. In diesem Projekt werde Daten generiert, die evidenzbasierte Entscheidungen bzgl. der Frage, welcher Eingriff durchgeführt werden soll -Kastration oder Sterilisation- ermöglichen. Die Ergebnisse dieses Projektes könnten somit einen entscheidenden neuen Beitrag bezüglich des Umgangs mit Tieren in Menschenhand leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen