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Präventive Therapiestrategien in der Behandlung der Schizophrenie - eine tierexperimentelle Studie
Antragstellerin
Professorin Dr. Christine Winter
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 359922117
Die Schizophrenie (SZ) ist eine chronische neuropsychiatrische Erkrankung mit einer Prävalenz von ungefähr 1%. 10-30% der Patienten profitieren nicht von den herkömmlichen Therapien. Alternative Therapiestrategien, inklusive der Möglichkeit, die volle Krankheitsausprägung zu verhindern, werden kontinuierlich gesucht. Da ein dysfunktionales oxidatives Stress- und neuroinflammatorisches System als potentieller Mechanismus der Neuroprogression bei der SZ diskutiert wird, sind frühe therapeutische Interventionen mit anti-oxidativen und anti-inflammatorischen Substanzen zur Prävention der Entwicklung einer Schizophrenie diskutiert, bislang allerdings noch nicht systematisch untersucht worden. Die vorliegende Studie verwendet das hoch valide poly I:C Rattenmodell der SZ, um i) die Hypothese zu testen, dass die anti-oxidativen und anti-inflammatorischen Substanzen N-Acetylcystein, Omega-3 Fettsäuren or Minozyklin die Manifestation von SZ-typischen Verhaltens- und neurobiologischen Defiziten verhindern, ii) darzustellen, ob der Entwicklung von SZ-typischen Verhaltens- und neurobiologischen Defiziten Störungen im oxidativen Stress- und neuroinflammatorischen System vorausgehen und iii) zu untersuchen, ob eine mögliche präventive Kapazität dieser Interventionen mit eine Prävention oxidativer und neuroinflammatorischer Anomalitäten assoziiert ist. Die Studie beinhaltet zwei Projekte entsprechend des Entwicklungsstadiums zum Zeitpunkt der therapeutischen Intervention, Adoleszenz oder Schwangerschaft und drei Ebenen neurobiologischer Integrationen, auf denen das präventive Potential dargestellt wird, eine Verhaltens-, eine neurobiologische und eine oxidativer Stress/Neuroinflammations-Ebene. Die Ebenen werden zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien zwischen früher Adoleszent bis Erwachsenenalter untersucht. So können die Entwicklungstrajektorien oxidativer/neuroinflammatorischer Anomalitäten beschrieben und dargestellt werden, ob derartige Anomalitäten der Entwicklung von SZ-typischen Verhaltensdefiziten vorausgehen und somit als Biomarker für sie dienen oder sich als Antwort auf den Krankheitsprozess entwickeln. In beiden Fällen wäre die vordringliche Frage weiterhin, ob die jeweiligen Prozesse durch die therapeutischen Interventionen aufgehalten werden können, womit unsere Studie eine starke translationale Perspektive hat und die Grundlage für die Entwicklung klinischer Studien bildet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen