Development of a standardized instrument to assess mental demands at work influencing cognitive functioning and dementia
Final Report Abstract
Studien zeigen, dass mentale Anforderungen am Arbeitsplatz Kognition und Demenzrisiko im höheren Lebensalter beeinflussen. Relevante Konzepte, welche in diesen Studien verwendet wurden, sind allerdings uneinheitlich. Zudem existiert bisher kein Instrument, um sie systematisch zu erfassen. Das Ziel unserer Arbeit war es, diese Forschungslücke zu füllen und einen Fragebogen zu entwickeln, welcher protektive Anforderungen am Arbeitsplatz erfasst. Der Prozess der Instrument-Entwicklung wurde in Übereinstimmung mit internationalen, wissenschaftlichen Standards durchgeführt. Er beinhaltet folgende Schritte: die (i) Konzeptualisierung einschließlich der Erstellung eines Itempools, die (ii) Vortestung mit Experten und potentiellen Endnutzern, und die (iii) Validierung und Finalisierung. Die Konzeptualisierung basiert auf einer systematischen Literaturrecherche und einem Expertenpanel. Dabei wurden acht Konzepte identifiziert, welche dann im Pretest (N = 23) und in der Studie mit potentiellen Endnutzern (N = 346, 72% weiblich, Durchschnittsalter: 56.3 Jahre) zur Anwendung kamen. Studienteilnehmer sollten (1) über 50 Jahre alt sein, (2) im Arbeitsleben stehen und (3) innerhalb der letzten zwei Jahre nicht in psychotherapeutischer/ psychiatrischer Behandlung gewesen sein. Zur Validierung des Instruments wurden konfirmatorische Faktorenanalysen (theoriebasierte Konzepte), eine Hauptkomponentenanalyse (neue Konzepte) und multivariate Regressionsanalysen mit Anforderungen als Prädiktoren der kognitiven Tests, bei gleichzeitiger Kontrolle von Alter, Geschlecht und Bildung, berechnet. Die Reliabilität wurde anhand von Cronbach`s Alpha und der Standardfehler geschätzt. Die Ergebnisse zeigen, das vier der theoriebasierten Konzepte (Job Control, Mental Workload, Verbal, Information Processing) und zwei der empirisch neu identifizierten Konzepte (Information Load, Extended Job Control) bessere Ergebnisse bei zwei oder mehr kognitiven Tests vorhersagten. Nach der Entfernung überlappender Skalen enthielt der finale Fragebogen (Mittelwert: 88.69, SD: 21.47, Median: 91.00, Range: 23-131) 19 Items und vier Konzepte: Mental Workload (3 items, Cronbach`s α = .58), Verbal (4 items, Cronbach`s α = .74), Information Load (6 items, Cronbach`s α = .83), und Extended Job Control (6 items, Cronbach`s α = .83). Der finale Protective-Mental-Work-Demands Questionnaire enthält demnach hauptsächlich Anforderungen in Bezug auf Informationsverarbeitung und Job Control, zwei Bereiche mit hoher Bedeutung für die kognitive Gesundheit im Alter. Als nächster Schritt werden Langzeitstudien benötigt, um die Konstruktvalidität mit Hinblick auf das Demenzrisiko zu ermitteln. Unsere Studie kann Praktiker dabei unterstützen das protektive Potential ihres Arbeitsplatzes zu evaluieren und politischen Entscheidungsträgern dabei, die Zukunft der Arbeit zu gestalten. Zusätzlich bildet unsere Arbeit die Grundlage für weitere Theorieentwicklung im Bereich Brain Health.
Publications
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