Aufarbeitung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Ausgrabung in Tall Harmal (Irak)
Final Report Abstract
In den Jahren 1945 bis 1963 fanden in Tall Ḥarmal, einer Fundstätte an der Einmündung des Flusses Diyala in den Tigris Ausgrabungen des irakischen Antikendienstes statt. Freigelegt wurden damals zwei Drittel einer befestigten Stadt aus der Isin‐Larsa‐Zeit (erstes Viertel des 2. Jahrtausend v. Chr.), die den Namen Šaduppûm trug. Die Privathäuser und öffentlichen Bauwerke sowie Kleinfunde dieser kleinen Ortschaft, in der zahlreiche Keilschriftarchive mit ca. 3000 Dokumenten ans Licht kamen, waren bisher lediglich aus drei vorläufigen Grabungsberichten bekannt. Zusätzliche Informationen brachten Nachforschungen, die der Antragsteller im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts in Tall Ḥarmal durchführte. Diese waren Anlass für die Vorbereitung einer Endpublikation der Ausgrabungsergebnisse. Die irakische Antikenverwaltung stimmte diesem Vorhaben zu. Die notwendige Aufarbeitung der Dokumentation und des archäologischen Materials wurde mit Unterstützung der DFG durchgeführt. Obwohl ein großer Teil der irakischen Grabungsdokumentation in den letzten 50 Jahren verloren ging, ist es den Projektmitarbeitern gelungen, die Architektur des Fundortes zu beschreiben und die wichtigsten Kleinfunde sowie das Keramikspektrum zusammenzustellen. Sie ermöglichen einen Einblick in die urbane Struktur von Šaduppûm und bilden eine solide Grundlage für die Auswertung der schriftlichen Dokumente, die sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch in den Tempeln zutage kamen.