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LOOP - Longitudinale Studie zur Mobilität von Oberschenkelamputierten nach osseointegrierter Prothesenversorgung

Antragsteller Dr. Bastian Welke
Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 345584830
 
In Deutschland werden jährlich ca. 25.000 majore Amputationen durchgeführt. Die kumulative Fallrate von Oberschenkel- und Hüftamputationen liegt bei 19%. Eine Oberschenkelamputation ist oft nicht in der Lage, Lasten am distalen Stumpfende zu tragen, was zu Druckgeschwüren und Hautreizungen führen kann. Zudem sind kurze Stümpfe in der Regel schwierig zu versorgen. Dies führt häufig zu Einschränkungen in der Mobilität und die Lebensqualität der Patienten. Mit den transkutanen osseointegrierte Prothesensystemen (TOPS) steht seit nunmehr fast dreißig Jahren eine Alternative zur herkömmlichen Schafttechnik zur Verfügung. TOPS ermöglicht die Verankerung der Exo-Prothese mittels eines Implantats direkt im verbleibenden Oberschenkelknochen. Der Hauptvorteil von TOPS ist die Verbesserung der Mobilität und von Lebensqualität von Patienten mit Oberschenkelamputation. Im vorangegangenen Vorhaben wurde der Ist-Zustand von oberschenkelamputierten Probanden, die mit einem Schaft oder mit TOPS versorgt wurden, verglichen. In den meisten untersuchten Parameter wurde kein signifikanter Unterschied gefunden. Jedoch wurden dabei große individuelle Unterschiede in der Mobilität und Zufriedenheit innerhalb der zwei Gruppen festgestellt. Der individuelle Fortschritt, den die Versorgung mit TOPS für den einzelnen Patienten bedeuten kann, wurde nicht untersucht. Ziel des vorliegenden Fortsetzungsantrags ist genau diese Ermittlung, welchen Einflusses die Umstellung von der Versorgung mittels Schaftprothetik auf TOPS für den einzelnen Patienten hat. Ausgehend von der noch vorhandenen Schaftversorgung soll der Zustand (Baseline) unmittelbar vor der TOPS-Versorgung erfasst werden. Im weiteres zeitlichen Verlauf soll der Patient begleitet werden und zu drei weiteren Zeitpunkten, die besondere Zeitpunkte im Rehabilitationsplan darstellen, zu Untersuchungen einbestellt werden. Mittels einer Bewegungsanalyse wird die Veränderung des Gangbilds im zeitlichen Verlauf nach der Umstellung vom Schaft auf TOPS beobachtet. Hierbei werden insbesondere die temporären Gangparameter hinsichtlich ihrer Symmetrie betrachtet und auch die Leistungsfähigkeit gemessen. Dabei soll geprüft werden, ob das resultierende Hüftmoment mit der Verbesserung im Gangbild korreliert. Mittels MRT-Bildgebung und Segmentierung wird die Morphologie und Physiologie der Muskulatur im zeitlichen Verlauf der Versorgung und Rehabilitation betrachtet. Dabei sollen insbesondere die Muskeldicken und die Verfettung herausgearbeitet werden. Diese Untersuchungen sollen zeigen, welchen Einfluss die Rehabilitation mit TOPS individuell auf den Patienten hat. Darüber hinaus wird in Zusammenarbeit mit den Behandlern und Versorgern das Rehabilitationskonzept überprüft. Mittels einer inversen Mehrkörpersimulation gekoppelt mit einer Finite Elemente Analyse soll geprüft werden, welche Übungen in der Reha und welche Sportarten für die mit TOPS versorgten Patienten möglich und sinnvoll sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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