Detektion von Störungen in Fovea and Peripherie. Analyse der topographischen Binnenstruktur der Salienzkarte bei der Textursegmentierung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Es wurde der Einfluss eines irrelevanten Störreizes (Patch) in der Maske auf die Targetentdeckung in einer Textursegmentierungsaufgabe untersucht. Konkret wurde gefragt, wie sich die systematische Manipulation der räumlichen Distanz zwischen Target und Patch auf die Entdeckungsleistung auswirkt. Darüber hinaus wurde der Einfluss des retinalen Ortes auf das Ausmaß der Störung analysiert. Die Befunde werden im Rahmen des Konzeptes der Saliency Map interpretiert. Es zeigte sich, dass eine Störung in der Maske die Entdeckungsleistung generell herabsetzt. Das Ausmaß der Störung nimmt mit zunehmender Distanz zwischen Target und Patch ab. Um das Target im Stimulus existiert eine kritische Distanz. Nur innerhalb der kritischen Distanz variiert die Entdeckung mit der Distanz zwischen Target und Patch. Die kritische Distanz um ein foveales Target ist kleiner als die um ein peripheres Target. Allerdings könnte die relative Salienz des Patch (relativ zur Salienz des Targets) die kritische Distanz modulieren. Diese Vermutung müsste durch zukünftige Experimente geprüft werden. Ein peripheres Patch stört die Targetentdeckung mehr als ein foveales Patch. Dieser Effekt wird in der Crowding-Forschung als ‚Inward-outwardanisotropyʼ zeichnet und gilt als Lackmus-Test für den Crowding-Effekt. Es wurden keine direkten Belege für die Existenz zweier qualitativ verschiedenen Sehsysteme gefunden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2009). Spatial distance between target and irrelevant patch modulates detection in a texture segmentation task. Spatial Vision, 22, 511-527
Schade, U., & Meinecke, C.
- (2011).Texture segmentation: Do the processing units on the saliency map increase with eccentricity? Vision Research, 51, 1-12
Schade, U., & Meinecke, C.