Medienrepertoires sozialer Milieus im medialen Wandel. Zur konzeptionellen und empirischen Grundlegung eines repertoireorientierten Ansatzes der Mediennutzungsforschung
Final Report Abstract
Das Ensemble verfügbarer Medienangebote und Kommunikationsdienste differenziert sich weiter aus. Angesichts der Fülle kommunikativer Optionen, die sich den Mediennutzerinnen und -nutzern bieten, war es das übergreifende Ziel des Projekts, einen konzeptionellen und empirischen Beitrag zur Entwicklung eines repertoireorientierten Ansatzes der Mediennutzungsforschung zu leisten. Das Anliegen eines solchen Ansatzes besteht darin, zu beschreiben und zu erklären, wie Nutzer verschiedene alte und neue Medien und verschiedene Arten von Medienangeboten miteinander kombinieren und so ihr persönliches Medienrepertoire schaffen. Weiter geht es bei diesem Ansatz darum, anhand der Medienrepertoires Nutzertypen zu identifizieren, diese im Hinblick auf ihre soziale Position zu beschreiben und ihren Umgang mit den Medien als Bestandteil alltagskulturellen Handelns zu rekonstruieren. Im Rahmen des Projekts wurde dieser Ansatz konkretisiert und in die nationale und internationale Fachdiskussion eingebracht. Der dazu entwickelte analytische Rahmen wurde vielfach aufgegriffen und floss in zahlreiche Folgeprojekte ein. Neben diesem Hauptanliegen zielte das Projekt auch darauf ab, empirische Zugänge zur Bestimmung von Medienrepertoires zu entwickeln, die die jeweiligen Stärken quantitativer und qualitativer Vorgehensweisen nutzen und dabei helfen, die oft zu beobachtende Kluft zwischen quantitativer Reichweiterforschung und qualitativer Rezeptions- und Aneignungsforschung zu überwinden. Im quantitativen Teilprojekt wurden Sekundäranalysen verschiedener Datensätze vorgenommen, die Aufschluss über die Nutzungshäufigkeit und -dauer verschiedener Medien geben. Die Auswertungen bezogen sich zum einen auf die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Einzelmedien, zum anderen auf die Bestimmung von Nutzertypen, die sich im Hinblick auf die Komposition ihrer Medienrepertoires unterscheiden. Im qualitativen Teilprojekt wurde ein mehrere Erhebungsmethoden umfassendes Vorgehen entwickelt, das der umfassenden Rekonstruktion individueller Repertoires und ihrer Einbettung in den Alltag dient. Auf der Grundlage der Projektergebnisse konnten verschiedene Folgeprojekte entwickelt werden, die das Potential des repertoireorientierten Ansatzes für die Untersuchung der Transformation kommunikativer Figurationen, der Rolle einzelner Medienangebote für die öffentliche Information und Meinungsbildung sowie langfristiger Medienwirkungen ausschöpfen.
Publications
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