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Die Abschlussphase des menschlichen Wachstums. Longitudinale Ganzkörper- und Unterschenkelmessungen (Knemometrie) an jungen Erwachsenen zur Bestimmung des biologischen Alters und für forensische Zwecke

Subject Area Pathology
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 34015364
 
Final Report Year 2010

Final Report Abstract

Bei der Einschätzung des biologischen Alters kommt der Bestimmung des Skelettalters aufgrund des engen Zusammenhanges von Ossifikation und Gesamtentwicklung des Organismus eine große praktische Bedeutung zu, da die Ossifikation gesetzmäßig und in engen Variationsgrenzen abläuft (Flügel et al. 1986, Knußmann 1996). Dies gilt insbesondere bei der Abgrenzung vom Jugendlichen- zum Enwachsenenalter. In dieser Studie wurde das finale Längenwachstum (zum Zeitpunkt des proximalen Tibiaepiphysenverschluss) des Unterschenkels bei 41 jungen Männern im Alter von 1 5 - 1 9 Jahre knemometrisch sowie mit bildgebenden Verfahren (MRT) untersucht Jeder Proband wurde insgesamt einmal wöchentlich ein Jahr lang gemessen. Jeweils zwei Magnetresonanztomographien (am Anfang und am Ende des Messzeitraums) des rechten Knies wurden angefertigt. Die Untersuchung ergab zwei überraschende Ergebnisse. Zum einen konnte nach dem radiologisch nachgewiesenen proximalen Tibiaepiphysenverschluss eine Phase der Schrumpfung (Kompriemierung) beobachtet werden. Bislang ist dieses Phänomen nicht erkläriich, und soll in Folgestudien untersucht werden. Das Ergebnis stellt einen neuen anthropologisch grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn über das menschliche Wachstum dar. Für die Altersbestimmung bei Lebenden, erwiesen sich die knemometrischen Untersuchungen als unpraktikabel und ungeeignet. Hier konnte „zufällig" über die MRTs eine regelhafte Verknöcherung in der Altersgruppe 16 Jahre für junge Männer beobachtet werden. Ursprünglich dienten die Bilder zur Kontrolle der knemometrischen Messungen. Nach geplanter Validierung dieser neuen nicht-invasiven Methode zur Altersbestimmung bei Lebenden, könnte diese vor allem im Asylverfahren (entscheidendes Alter 16 Jahre) das bisherige Methodenspektrum sinnvoll ergänzen.

 
 

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