Zwischen heterogenen Lehrkulturen und berufspraktischen Ansprüchen: Fallrekonstruktionen zur universitären Ausbildungsinteraktion im Lehramtsstudium

• Antragsteller: Professor Dr. Andreas Wernet
• Fachliche Zuordnung: Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
• Förderung: Förderung von 2017 bis 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 331229771

Das beantragte Forschungsprojekt zielt auf ein empirisch begründetes Verständnis der spezifischen Situation des Lehramtsstudiums. Auf der Datengrundlage von Protokollen universitärer Lehrveranstaltungen geht es darum, exemplarisch die lehrkulturelle Heterogenität und die unterschiedlichen Praxisansprüche, die das Lehramtsstudium kennzeichnen, zu rekonstruieren. Es werden universitäre, im Rahmen der Sekundarstufenstudiengänge angebotene Lehrveranstaltungen in den Fächern Mathematik, Biologie und Germanistik, in den entsprechenden Fachdidaktiken und aus dem erziehungswissenschaftlichen Lehrangebot erhoben und einer objektiv-hermeneutischen Sequenzanalyse unterzogen. Dabei fokussieren wir auf diejenigen Lehrveranstaltungsformate, die auf Interaktionen zwischen Dozierenden und Studierenden hin ausgelegt sind. Diese Veranstaltungen werden unter der Perspektive ihrer lehrkulturellen Differenzen und der unterschiedlichen Formen der Bearbeitung der berufspraktischen Ansprüche des Lehramtsstudiums in den Blick genommen.Material lassen wir uns von der Hypothese leiten, dass das Lehramtsstudium durch heterogene Lehrkulturen charakterisiert ist. Diese Heterogenität ist nicht nur als Folge der fachlichen Differenziertheit des Studiums zu verstehen, sondern resultiert auch aus der unterschiedlichen Bearbeitung des Praxisanspruchs des Studiums. Dabei gehen wir davon aus, dass den berufspraktischen Ansprüchen in der Lehre auf sehr unterschiedliche Art und Weise Rechnung getragen wird. Wir vermuten hier ein breites Spektrum, das von einer verbindlichen Einlösung bis zur expliziten Zurückweisung dieser Ansprüche reicht. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die damit einhergehende Vielfältigkeit und Heterogenität des Lehramtsstudiums exemplarisch in den Blick zu nehmen.Über dieses unmittelbare Interesse an der spezifischen Situation des Lehreramtsstudiums hinaus leistet das Forschungsvorhaben einen Beitrag zu einer erziehungswissenschaftlichen Grundlagenforschung zur universitären Lehre. Das Forschungsvorhaben zielt auf eine wirklichkeitswissenschaftlich fundierte unterrichtstheoretische Verortung der universitären Lehre; auch und gerade im Kontrast zur Logik schulischen Unterrichts.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen