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Autor, auctor, auctoritas - Auktoriale Aspekte des Kommentierens in der Vergilexegese

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329679714
 
Das Thema des Projektes ist der Zusammenhang zwischen Autorbild und Kommentierung in antiken Dichterkommentaren. Dieser soll am Beispiel der Kommentierung zu den Werken Vergils vergleichend untersucht werden. Die Vergilkommentierung eignet sich dafür besonders gut, weil sie mehrere Teilcorpora mit ganz unterschiedlichem "Autorstatus" umfasst, darunter zwei Autorenkommentare (Servius, Tiberius Claudius Donatus), sowie mehrere anonyme oder pseudepigraphische Scholiencorpora. Ausgangspunkt des Vergleichs wird der in Hinblick auf die Tätigkeit seines Verfassers bereits intensiv, aber auch kontrovers untersuchte Kommentar des Servius sein. Der Untersuchung liegt die These zugrunde, dass Kommentare als Texte mit didaktisch-exegetischer Motivation sich bestimmter "Autorisierungsstrategien" bedienen, um ihre Funktion zu erfüllen, und dass es insbesondere die "Autorpersona" ist, durch die der Kommentar Autorität zu erlangen sucht. Die Textmerkmale, aus denen sich für den Benutzer des Kommentars eine solche "Autorstimme" konstruiert, lassen sich am Beispiel des Servius besonders deutlich beobachten. Sie sollen hier erstmals auch in anderen Teilen des exegetischen Corpus untersucht werden, in denen die "Autorstimme" nach den wenigen bisher vorliegenden Befunden eher zurücktritt oder durch die Textgenese (Epitomierung und Fragmentierung) prekär ist. Dieser Vergleich lässt zum einen Erkenntnisse über die individuellen Eigenschaften der durchaus unterschiedlich angelegten Teilcorpora erwarten, zum anderen wird er zur Bestimmung überindividueller Kommentierungspraktiken führen. Das Ergebnis wird ein besseres Verständnis antiker Literaturinterpretation und -vermittlung sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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