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Zeitliche Analyse und Modellierung der paradigmatischen Ausbreitung von Verbwurzeln im Französischen und Italienischen
Antragsteller
Professor Dr. Sascha Gaglia
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung
Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322463161
Es sollen die empirische, merkmalstheoretische und frequenztheoretische Dimension paradigmatischer Analogien im Bereich von Verbwurzeln auf der Grundlage quantitativer Daten für die Entwicklung vom Alttoskanischen zum Neuitalienischen und vom Altfranzösischen zum Neufranzösischen untersucht werden.Fragestellung:a. Wie erfolgt die analogische Ausbreitung einer Wurzel in ihrem Paradigma aus zeitlicher Perspektive?b. Lassen sich hierfür Pfade der Ausbreitung nachzeichnen, die generalisierbar sind?c. Lassen sich diese Pfade auf der Grundlage i.) von morpho-syntaktischen bzw. morpho-semantischen Merkmalen , ii.) der Verwendungsfrequenz einer Form modellieren?Sowohl die Dokumentation des Datenmaterials, das methodische Vorgehen als auch der theoretische Anspruch meines Vorhabens gehen über bisherige Arbeiten zu diesem Thema hinaus: a) Der Untersuchungszeitraum ist größer als in allen anderen Arbeiten (1100 bis 1700), daraus resultiert b) ein entsprechend großer Datenumfang, der durch die von mir verwendeten sehr großen Korpora zu erwarten ist, c) das Vorgehen ist systematisch sprachvergleichend, d) der theoretische Anspruch ist durch die Kombination aus merkmals- und frequenzbasierter Perspektive zur Ermittlung analogischer Pfade so innovativ, wie e) grundsätzlich die Frage nach analogischen Pfaden in den zu untersuchenden Sprachen innovativ ist. Die Frage nach den analogischen Pfaden der französischen Verbwurzeln wurde bislang nur in einer einzigen Arbeit adressiert, und auch dies für nur sehr wenige Verben und für nur ein einziges Manuskript. Für das Italienische fehlt eine entsprechende Untersuchung bislang ganz. Diese Lücken soll mein Projekt schließen und den Weg für entsprechende Untersuchungen in anderen Sprachen ebnen. Ich erwarte neue Impulse für die Französische und Italienische Sprachwissenschaft sowie im Bereich der Morphologieforschung. Gleichzeitig zielt mein Projekt auch auf die Dokumentation verschiedener Sprachstufen auf der Grundlage von Analogien ab. Dies ist die Grundlage meines Projektes und erfolgt zunächst unabhängig von theoretischen Annahmen, wobei sich meine empirischen und meine theoretischen Erkenntnisse gegenseitig befruchten. Durch die Veröffentlichung der Daten in einer interaktiven Internet-Datenbank sollen diese nach Ende des Projektzeitraums für die Arbeit von Linguistinnen und Linguisten mit unterschiedlicher Forschungshintergründen bereitgestellt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen