Detailseite
Projekt Druckansicht

Replikation, regionale Detail-Analyse und funktionelle Charakterisierung von GWAs Varianten bei alkoholischer und nicht-alkoholischer chronischer Pankreatitis

Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321033801
 
Die chronische Pankreatitis ist eine fortschreitende, in Schüben verlaufende Erkrankung, die typischerweise mit Schmerzattacken oder persistierenden Schmerzen einhergeht. Funktionell kann eine endokrine und/oder exokrine Insuffizienz resultieren. Die Inzidenz der Erkrankung liegt bei 3,5-10 pro 100.000 Einwohner. Somit stellt die chronische Pankreatitis eine größere Belastung für das Gesundheits- und Sozialwesen dar. Die häufigste Ursache der Erkrankung ist ein Alkoholabusus. Rauchen scheint ein unabhängiger Risikofaktor zu sein. Bei Patienten bei denen keine Ursachen für die Erkrankung identifiziert werden konnten, wurden in den letzten Jahren zahlreiche genetische Assoziationen beschrieben. Dennoch findet sich auch bei diesen Patienten bei bis zu 50% der Untersuchten keine Erklärung für die Entstehung einer chronischen Pankreatitis, so dass weitere genetische Risikofaktoren vorhanden sein müssen. Um weitere assoziierte Varianten zu identifizieren, untersuchten wir 2.813 Patienten mit einer nicht-alkoholischen und einer alkoholischen chronischen Pankreatitis im Rahmen einer genomweiten Assoziationsstudie (GWAs). Bei Patienten mit einer alkoholischen chronischen Pankreatitis entdeckten wir fünf assoziierte Varianten mit genomweiter Signifikanz, von denen zwei in einem neuen Genlocus, CTRB1/CTRB2 und EIF3A, lagen. Um diese Assoziationen im Detail zu analysieren und die funktionellen Konsequenzen von assoziierten Varianten zu verstehen, werden wir den komplexen CTRB1/CTRB2 Locus mittels Sanger Sequenzierung untersuchen. Im nächsten Schritt folgt eine funktionelle Charakterisierung der ausgewählten Varianten mit adäquaten Methoden (Protein Sekretion und Aktivitätsbestimmung, Luciferase Assays). Für die nicht-alkoholische chronische Pankreatitis werden wir eine Replikation der besten 30 Varianten aus der screening Kohorte mit einem p-Wert von größer 1 x 10-5 in einem weiteren Kollektiv von Patienten und Kontrollen mit multiplex Methoden untersuchen, um neue Assoziationen zu identifizieren. Wir führten komplexe bioinformatische Methoden wie die Analyse von transcription binding site patterns cis-regulatorischer Varianten durch und werden die ausgewählten sieben Varianten des CTRB1/CTRB2 Locus und weitere Varianten des EIF3A Locus als auch mit der NACP assoziierte Varianten funktionell in vitro in verschiedenen Zelllinien untersuchen. Unsere Strategie erlaubt es uns neue Einblicke in die Pathogenese der chronischen Pankreatitis zu bekommen und die funktionellen Konsequenzen von assoziierten genetischen Varianten zu erklären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung