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Die Graphiksammlung Joseph Hellers (1798-1849) in der Staatsbibliothek Bamberg - Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Christian Bracht; Professorin Dr. Bettina Wagner, seit 11/2016
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317529425
 
Nach dem Tod des Bamberger Kaufmanns und Kunstgelehrten Joseph Heller (1798-1849) erbte die damals Königliche Bibliothek, heute Staatsbibliothek Bamberg, seinen vollständigen schriftlichen Nachlass, seine Bücher- und Kunstsammlung. Hellers umfangreiches Vermächtnis an Druckgraphiken und Handzeichnungen bildet den Grundstock des hauseigenen Graphikbestands. Ziel des Projekts ist es, die international bedeutsame, aber kaum mehr als spezialisierten Fachkreisen bekannte Graphiksammlung auf zwei Ebenen digital zu erfassen und zugänglich zu machen. Projektbezogen wird der Fokus auf ein Konglomerat aus etwa 2.800 Graphiken gelegt. Dieses, u.a. Werke von Dürer, Cranach d. Ä./d. J. und Holbein d. Ä. enthaltend, ist geprägt von zahlreichen Kopien des 16. bis 19. Jahrhunderts, die den Kunstmarkt seit ihrer jeweiligen Entstehung als künstlerische Referenzen und zuweilen als Fälschungen durchzogen und in der Sortierung der Hellerschen Sammlung den Originalen zugeordnet sind. Die oftmals zu vielen auf einen Bogen montierten Nachstiche/-schnitte sind Ausdruck der Dürer-Rezeption, der fortdauernden Vermarktbarkeit im internationalen Kontext sowie der einzigartigen Sammelleidenschaft Hellers. Insbesondere im Falle Dürers erstellte der Sammler akribisch handschriftliche Zusätze und listete die Werke in seinen kunsthistorischen Publikationen. Die 2.800 Blätter werden hochauflösend digitalisiert und nach kooperativ entwickelten Erschließungs- und Digitalisierungsstandards sowie Empfehlungen des internationalen Arbeitskreises Graphik vernetzt erfasst. Zur Darstellung der Sammlungsgeschichte führt die Staatsbibliothek Bamberg den Teilbestand virtuell mit dem übrigen Nachlass Hellers zusammen. Die Verknüpfung mit bibliotheksüblichen Beständen wird durch eine Neuerstellung des Suchservers sowie der lokalen Recherche- und Präsentationsoberfläche erreicht. In einer zweiten Erfassungsebene werden die Graphiken, ebenso an die Bezüge herstellende Ursprungsidee Hellers angelehnt, in die derzeit aufgebaute internationale Verbunddatenbank Graphikportal des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte - Bildarchiv Foto Marburg eingespeist. Hierzu sollen anhand des Relationenmodells FRBRoo die Informationseinheiten zur Beschreibung graphischer Blätter exemplarisch am Bamberger Bestand erstmalig exakt benannt, vernetzt und abgebildet werden. Dadurch wird es u.a. möglich sein, alle Abzüge einer Druckplatte, aber auch Vorzeichnungen oder Nachstiche aus verschiedenen Graphischen Sammlungen in einem Suchergebnis zu verknüpfen und recherchierbar zu machen. Zudem werden die auf Basis des internationalen Metadatenschemas LIDO erstellten Datensätze mit Personen- und Werktitelnormdaten der Gemeinsamen Normdatei (GND) verknüpft und durch eine Motivverschlagwortung mit dem internationalen Klassifizierungsstandard Iconclass angereichert.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich Matthias Groß
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Werner Taegert, bis 11/2016
 
 

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