Syntheseprojekt 6: Wissenschaftliche Grundlagen des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen

• Antragsteller: Professor Dr. Markus Fischer
• Fachliche Zuordnung: Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme ; Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
• Förderung: Förderung von 2016 bis 2020
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 107847609

Dieses Projekt widmet sich der Synthese aller verfügbaren Informationen zur Naturschutzbiologie von Arten, Lebensräumen und Ökosystemdienstleistungen und zur nachhaltigen Nutzung von Arten und Ökosystemleistungen. Zur Biologie des Artenschutzes werden wir zuerst die Seltenheit und Habitatsspezifität der Arten beurteilen; für Pflanzen können wir dafür sogar 1600 Vegetationsaufnahmen verwenden und für Heuschrecken Aufnahmen von mehreren hundert Flächen. Dann werden wir, basierend auf Seltenheit, Habitatsspezifität und Landnutzungsänderungen, Arten verschiedenen Gefährdungsgraden zuordnen und die Beziehung zwischen Gefährdungsgrad und Habitat- und Arteneigenschaften analysieren. Schliesslich werden wir, basierend auf Kookkurrenz-Analysen und auf Analysen der Beziehungen des Artvorkommens mit Umgebungsvariablen, Schirm- und Indikatorarten, und unter Einbezug von Stakeholder-Perspektiven auch Flaggschiff-Arten, identifizieren. Zur Biologie des Habitatschutzes werden wir den Naturschutzwert der natürlichen, gestörten und bewirtschafteten Ökosysteme analysieren, die Implikationen von Änderungen der Landnutzung für diesen Schutzwert untersuchen, und analysieren, ob sich der Schutzwert heterogener Landschaften von dem homogener unterscheidet. Zum Thema der nachhaltigen Nutzung von Arten werden wir ethno-botanische und ethno-zoologische Informationen über die Verwendung aller Pflanzenarten und ausgewählter Tierarten und Informationen zur Landnutzungsänderung auswerten und diese mit Stakeholder-Interviews kombinieren, um zu untersuchen, wie intensiv und nachhaltig die Nutzung dieser Arten ist. Zum Thema der nachhaltigen Nutzung der Lebensräume und ihrer Ökosystemleistungen werden wir Ökosystemleistungs-Pakete unter Berücksichtigung verschiedener Stakeholder-Perspektiven definieren, und untersuchen, inwiefern sie in natürlichen, gestörten und bewirtschafteten Ökosystemen genutzt werden. Um die Rolle der Artenvielfalt für Ökosystemleistungen zu untersuchen, werden wir die Ökosystem-Service-Bereitstellung mit Habitateigenschaften und der Zusammensetzung und Vielfalt von Arten in Beziehung setzen. Für dieses Projekt werden wir Daten zu allen Ploteigenschaften und zu allen Taxa und Ökosystemprozessen nutzen. Wir werden statistische Methoden benützen, und zur Untersuchung von Naturschutzwerten, des Wertes spezifischer Ökosystemleistungen, und zu Fragen der Nachhaltigkeit werden wir Stakeholder-Perspektiven einbeziehen.

• DFG-Verfahren: Forschungsgruppen
• Teilprojekt zu: FOR 1246: Kilimanjaro ecosystems under global change: Linking biodiversity, biotic interactions and biogeochemical ecosystem processes
• Internationaler Bezug: Schweiz, Tansania
• Partnerorganisation: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
• Mitverantwortliche: Privatdozent Andreas Hemp, Ph.D.; Betrita Loibooki; Dr. Simon Mduma