Logical Pluralism: Correct Logics and the Problem of Disagreement
Final Report Abstract
Die zentrale Frage des Forschungsprojekts war, ob sich eine plausible Variante des logischen Pluralismus formulieren lässt, die einerseits der Richtigkeit verschiedener Logiken Rechnung trägt und andererseits in der Lage ist, eine angemessene Form der Rivalität zwischen diesen Logiken darzustellen. Diese Frage kann nach Abschluss des Projekts positiv beantwortet und eine entsprechende Position zumindest in Grundzügen formuliert werden. Im negativen Teil des Projekts konnte gezeigt werden, dass bisherige Positionen die beiden Bedingungen nicht auf zufriedenstellende Weise erfüllen. Die konstruktiven Schwerpunkte des Projekts lagen auf der Erarbeitung von Kriterien für die Richtigkeit von Logiken einerseits und der Präzisierung der Beziehung der Rivalität zwischen diesen Logiken andererseits. In Hinblick auf den ersten Punkt wurde ein neuartiger Ausgangspunkt für pluralistische Positionen identifiziert, der sich aus unterschiedlichen Anforderungen an die Richtigkeit von Logiken ergibt. Der in diesem Zusammenhang erarbeitete „Aspekte-basierte Pluralismus“ bildet die Grundlage der anvisierten Position. Im Rahmen der Untersuchungen zur Rivalität zwischen Logiken wurden drei verschiedene Konzeptionen erarbeitet: semantischer Dissens, metasprachlicher Dissens und Anwendungsrivalität. Hierbei zeichnete sich letztlich, aus pluralistischer Sicht, nur die Anwendungsrivalität als plausibel ab. Die erarbeitete pluralistische Position zeichnet sich durch ihre Kompatibilität mit einer einheitlichen systemunabhängigen Konzeption logischer Gültigkeit aus, die eine substantielle Form der Rivalität zulässt. Die Richtigkeit der rivalisierenden Logiken wird durch die Aspektebasierte Ausrichtung des Ansatzes sichergestellt.
Publications
- (2020) Non-normative logical pluralism and the revenge of the normativity objection. The Philosophical Quarterly 70 (278) 162-177
Stei, Erik
(See online at https://doi.org/10.1093/pq/pqz040)