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Strukturelle und funktionelle Konnektivität bei der cerebralen Mikroangiopathie: Pathomechanistische Einblicke durch die Untersuchung genetischer und sporadischer Fälle

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316074028
 
Die zerebrale Mikroangiopathie ist eine Hauptursache für den Verlust der Unabhängigkeit im Alter. Ursächlich sind die wichtigsten klinischen Manifestationen der Erkrankung: Kognitive Störung, Gangstörung & Behinderung, sowie depressive Episoden. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind größtenteils unbekannt, was das Fehlen effektiver Therapieoptionen erklärt.Als eine mögliche Erklärung der klinischen Defizite wird eine gestörte Konnektivität zwischen Gehirnregionen diskutiert. In den letzten Jahren wurden verschiedene Mechanismen postuliert, wie die zerebrale Mikroangiopathie zu einer gestörten Hirnkonnektivität führen könnte. Diese Mechanismen umfassen die mikrostrukturelle Schädigung, Gewebsödem, Eisenablagerung und (kortikale) Mikroinfarkte. Die Bedeutung der einzelnen Mechanismen und deren Beitrag zur gestörten Hirnkonnektivität ist bislang unklar. Dies wäre jedoch die Voraussetzung zur Entwicklung gerichteter, und ggf. kausaler Therapien.Neuere Verfahren der Magnetresonanztomographie erlauben die in vivo Bestimmung der Hirnkonnektivität auf struktureller und funktioneller Ebene. Eine Quantifizierung der Konnektivität kann dabei global und regional mittels graphentheoretischer Parameter erfolgen.In diesem Projekt soll strukturelle und funktionelle Konnektivität bei Patienten mit Mikroangiopathie untersucht werden. Die Hauptziele sind 1.) die Identifizierung und Gewichtung von Mechanismen, die die Hirnkonnektivität verändern. 2.) die Untersuchung der Auswirkung von gestörter Konnektivität auf klinische Defizite, und 3.) die Charakterisierung komplexer Interaktionen zwischen verschiedenen klinischen Defiziten (Kognition, Behinderung, Depression) im Hinblick auf eine gestörte Konnektivität.Eine innovative Besonderheit des Projektes ist, dass die Untersuchungen sowohl an Patienten mit einer erblichen Modellerkrankung (CADASIL, rekrutiert in München), als auch an Probanden aus einer populationsbasierten Studie (rekrutiert in Graz) erfolgen. Das Kooperationsprojekt zwischen München und Graz verbindet die Datensätze und die Expertise der beiden Arbeitsgruppen in synergistischer Weise. Die Kooperation wird verstärkt durch gemeinsame Infrastruktur und Methodenentwicklung, sowie regelmäßige Projekttreffen.Zusammenfassend sollen in diesem Projekt neue mechanistische Einblicke bezüglich der klinischen relevanten Manifestationen der Mikroangiopathie gewonnen werden, um die Entwicklung gezielter Therapien zu ermöglichen
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Mitverantwortlich Professor Dr. Reinhold Schmidt
 
 

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