Die Bedeutung für die Antarktis für den Ursprung und die globale Verbreitung der Asselspinnen (Pycnogonida), insbesondere der Familie Colossendeidae

Antragsteller Dr. Lars Christian Dietz; Professor Dr. Florian Leese
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315422495
 

Projektbeschreibung

Ziel dieses Projektes ist es, die Evolutions- und Verbreitungsgeschichte von Asselspinnen (Pycnogonida) der Familie Colossendeidae, insbesondere der Arten des Südpolarmeeres, zu untersuchen. Diese marine und benthische Tiergruppe weist einen besonders hohen Anteil endemischer Arten in der Antarktis auf. Die "longitarsale" Gruppe innerhalb der Colossendeidae ist überwiegend im Südpolarmeer verbreitet, zu ihr gehören allerdings auch Arten aus anderen Regionen. Demnach könnte sich es sich bei dieser Gruppe um eine antarktische Radiation handeln, bei der nach der Besiedlung der Antarktis eine starke evolutionäre Diversifikation stattfand. Andere Meeresregionen könnten von dieser Gruppe von der Antarktis aus besiedelt worden sein. Um diese Fragen zu klären, sollen bei ca. 40 Vertretern der relevanten Arten mehrere hundert Genloci sequenziert werden. Durch Vergleich der bereits sequenzierten Asselspinnen-Genome sollen konservierte Bereiche identifiziert werden, auf deren Grundlage Proben entwickelt werden sollen. Mit diesen soll die DNA von antarktischen und nicht-antarktischen Colossendeiden hybridisiert und die dadurch erhaltenen Genomregionen mit Next-Generation-Methoden sequenziert werden. Aufgrund der Ergebnisse sollen phylogenetische Stammbäume rekonstruiert und verschiedene Szenarien zur Verbreitungsgeschichte der Gruppe getestet werden. Außerdem sollen Tests auf unterschiedliche Selektionsmuster bei verschiedenen Umweltbedingungen durchgeführt werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu SPP 1158:  Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten
Mitverantwortlich Dr. Christoph Mayer