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Jenseits des Unterrichts (JenUs). Ethnografische Studien zu Lernkulturen an den Rändern von Schule

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315317689
 
Die Entwicklung der Ganztagsschule in Deutschland ist mit einer zunehmenden Kooperation von Schule mit Partnern vor allem aus der außerschulischen Kinder-, Jugend- und Bildungsarbeit verbunden. Neben dem Unterricht sind nicht auf den Unterricht bezogene Angebote, die von ganz unterschiedlichen pädagogisch Professionellen und auch von Laien durchgeführt werden, von großer Bedeutung für die schulische Lernkultur. Sowohl im schulpädagogischen wie auch im sozialpädagogischen Fachdiskurs werden gerade von diesen unterrichtsferneren Settings weitreichende Wirkungen auf die Transformation der Lernkultur und die Schulentwicklung erhofft. Empirisches Wissen über diese Angebote liegt bislang allerdings nur zu wenigen Dimensionen vor. Selbst deskriptives Wissen und Beschreibungen dieser außerunterrichtlichen Angebote sind kaum vorhanden. Die vorhandenen Analysen verbleiben weitgehend auf einer programmatischen Ebene des normativ Erwünschten.In dem beantragten Projekt werden Settings außerunterrichtlicher Angebote an Ganztagsschulen in situ, nämlich auf der Ebene ihres interaktiven Vollzugs untersucht. Gegenstand ist eine praxistheoretisch fokussierte Ethnographie pädagogischer Ordnungsbildungen in unterrichtsfernen Angeboten (extracurricular activities) an vier ausgewählten Einzelschulen (gebundene vs. offene Ganztagsorganisation) in Bremen und Niedersachsen. Erhoben werden (a) Daten über die Breite der einzelschulischen Angebote und (b) vertiefende Fallvignetten von vier maximal kontrastiven Angebotsformaten je Einzelschule. Den Fokus der Beobachtungen bilden in Anlehnung an eine Theorie der Lernkultur zunächst drei Dimensionen pädagogischer Ordnungsbildung: Raum/Zeitordnungen, Pädagogische (Generations-) Beziehungen und der Umgang mit der Sache sind nach diesem sensibilisierenden Konzept Hauptaugenmerk der Untersuchung. Es kann nach dem bisherigen Forschungsstand davon ausgegangen werden, dass sich gerade im Hinblick auf diese drei Dimensionen in den untersuchten Settings jenseits bzw. zwischen einer schul- wie auch sozialpädagogischen Logik neue pädagogische Ordnungen etablieren. Empirisch wird diese These durch eine systematische Kontrastierung der Daten mit Erhebungen aus zwei vorausgegangenen Untersuchungen geprüft.Damit zielt das Projekt darauf, der im Fachdiskurs vorrangigen normativ-präskriptiven Definition von Ganztagsbildung ein empirisch fundiertes Wissen zur Seite zu stellen und die Entwicklung einer Theorie der Ganztagsbildung zu stimulieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Dr. Anna Schütz, bis 10/2019
 
 

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