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Strukturelle und funktionelle Hirnveränderungen zur Prädiktion des klinischen Outcomes bei Patienten mit Cannabis-induzierter Psychose

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313508422
 
Psychotische Störungen führen bei betroffenen Patienten zu ausgeprägten Einbußen des Funktionsniveaus und sind daher für einen substantiellen Anteil der globalen Krankheitslast verantwortlich. Auf Grund des oft unzureichenden Ansprechens auf etablierte Therapien bei psychotischen Störungen, fokussieren sich die aktuellen wissenschaftlichen Bemühungen auf einen Ansatz der Früherkennung und Prävention. Ziel dabei ist es, frühzeitig Individuen mit einem erhöhten Psychose-Risiko zu identifizieren umso die weitere Entwicklung der Erkrankung zu verhindern. Einer der wesentlichen Faktoren für die Entstehung einer Psychose scheint dabei der Konsum von Cannabis zu sein. Jedoch sind die neurobiologischen Grundlagen des Zusammenhangs zwischen Psychose und Cannabiskonsum bisher kaum verstanden. Die Symptome der akuten Cannabisintoxikation sind auf klinischer Ebene kaum von dem Bild einer primären Psychose (PP) zu unterscheiden. Zunächst wurde angenommen, dass die Symptome einer solchen Cannabis-induzierten Psychose (CIP) nach Abstinenz rasch remittieren. Neuere Daten zeigen jedoch, dass bis zu 50 % aller Patienten mit CIP im weiteren Verlauf eine dauerhafte Form der Psychose entwickeln. Obwohl Patienten mit CIP die Population mit dem höchsten bekannten Psychoserisiko sind, wurde die systematische und wissenschaftliche Untersuchung dieser Patienten bisher weitestgehend vernachlässigt. Daher ist das Ziel des vorgestellten Projekts die Erforschung der CIP im Rahmen einer longitudinalen Bildgebungsstudie. Dabei sollen Patienten mit CIP neben einer klinischen und neuropsychologischen Testung an Hand struktureller, funktioneller sowie molekularer Bildgebung zur Baseline und zu einem Follow-Up nach 9 Monaten untersucht werden. Die Daten sollen an Hand multivariater Patternanalyse (MVPA) ausgewertet werden um Hirnmuster zu identifizieren, die mit klinischen und neuropsychologischen Variablen im Zusammenhang stehen. Dieser multimodale und multivariate Ansatz würde es zum ersten Mal erlauben (1) funktionelle und strukturelle Hirnveränderungen bei Patienten mit CIP zu untersuchen umso die pathophysiologischen Prozesse der CIP näher zu bestimmen und (2) bildgebungs-basierte, multivariate Modelle zu erstellen, welche die Vorhersage des klinischen Outcomes und des zukünftigen Funktionsniveaus bei Patienten mit CIP erlauben. Auf diesem Weg wäre es möglich die klinische Nutzbarkeit bildgebungs-basierter Prädiktionsmodelle bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine dauerhafte Psychose zu untersuchen umso möglicherweise den Weg zu bahnen für personalisierte und effiziente therapeutische Interventionen bei Patienten mit CIP.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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