Die Projektgruppe blickt Ende September 2009 auf eine erfolgreiche und produktive Zeit zurück. Ziel der Untersuchung war es, mit Hilfe qualitativer Methoden Bilder, Ideale, Ideologien, Vorstellungen und Praktiken der Geburt zu rekonstruieren. Mit der Konzentration auf die drei Felder Familien, Institutionen der Geburtshilfe und Medien konnten wir die enge Verflechtung von politischen, sozialen, pädagogischen, psychologischen, medizinischen und medialen Repräsentationen der Geburt deutlich machen. In diesem Zusammenhang war es für das Projekt wichtig, den Fokus mehr auf die sozialen, kulturellen und politischen Dimensionen der Geburt zu richten und damit den insgesamt eher medizinisch bestimmten Diskurs über Geburt um eine pädagogisch-anthropologische Perspektive zu en/veitern. So haben wir mit unserer empirischen Untersuchung einen Beitrag für die Sozial- und Kulturwissenschaften geleistet, in denen noch zu Beginn der Projektarbeit gegenüber dem Thema der Geburt wenig Interesse bestand. Insgesamt haben wir mit unserem Projekt in den drei Unterprojekten Familie, Institutionen der Geburtshilfe und Medien zeigen können, wie wichtig die Erforschung der Überlagerung und wechselseitigen Verschränkung sozialer Praktiken und ihrer Repräsentationen ist. Wir haben herausgearbeitet, wie Bilder und Narrationen durch die Körperpraktiken, auf die sie sich beziehen, bestimmt werden und wie soziale Praktiken von Bildern und Narrationen beeinflusst werden. Ferner wurde herausgearbeitet, wie die mit der Geburt zusammenhängenden Praktiken, Bilder und Narrationen die Antizipation der Geburt, den Verlauf der Schwangerschaft, das Erlebnis der Geburt und die Zeit danach bestimmen. Während in der ersten Projektphase die Repräsentationen und Praktiken von Geburt in deh jeweiligen Forschungsfeldern rekonstruiert wurden, war es Ziel der zweiten Projektphase, zentrale thematische Schwerpunkte zu bilden und die Zusammenhänge zwischen den Untersuchungsfeldern herauszuarbeiten.