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Gravitation, Quanten und Thermodynamik: Wo sich zeitgenössische theoretische Physik und Philosophie der Physik treffen

Antragsteller Dr. Erik Curiel
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 312032894
 
Dieses Projekt verbindet eine Reihe von Forschungsgebieten, die zwar bereits punktuell miteinander in Berührung gekommen sind, die aber durch eine stärkere Integration vorangetrieben werden können. Zwei Gebiete der Physik haben trotz erster philosophischer Überlegungen nicht annähernd die Beachtung in der Philosophie gefunden, die ihrem Einfluss und ihrer Bedeutung in zeitgenössischer theoretischer Physik entspräche. Physiker und Philosophen haben sich mit den philosophischen Problemen befasst, die sich aus Raum-Zeit-Singulariäten ergeben. Ebenso haben Physiker und Philosophen philosophische Fragen untersucht, die von schwarzen Löchern, und speziell ihren Wechselwirkungen mit Quantenfeldern, aufgeworfen werden. Im Unterschied dazu gibt es neben den jüngsten Arbeiten des Antragstellers im Wesentlichen nur wenige philosophische Untersuchungen der anscheinend thermodynamischen Natur von Singularitäten und schwarzen Löchern (und Gravitationsphänomenen im Allgemeinen), trotz intensiver Studien zum Thema im Bereich der Physik. Da die zentrale Thematik aller drei Forschungsgebiete außerhalb der Reichweite gegenwärtiger physikalischer Experimente und Beobachtungen liegt, sind diese Forschungsgebiete in einer Weise spekulativ, die selbst für die theoretische Physik unüblich ist. Dadurch sind in der Untersuchung dieser Gebiete physikalische Fragen komplizierter technischer Natur untrennbar mit subtilen philosophischen Fragen zur Ontologie, Epistemologie und Methodologie verbunden, und zwar ebenfalls in einer Weise, die selbst in der theoretischen Physik unüblich ist. In diesem Projekt werden eine Reihe solcher ontologischen und methodologischen Probleme behandelt, die sich auf natürliche Weise aus dem Zusammenspiel der drei Forschungsgebiete ergeben. Die Behandlung erfolgt in drei komplementären Phasen: In der ersten Phase werden die Probleme im Kontext der relevanten Gebiete der theoretischen Physik auf eine Weise präzisiert und reglementiert, die eine philosophische Analyse ermöglicht. Die zweite Phase lokalisiert und untersucht die Probleme im Kontext bereits bekannter zeitgenössischer philosophischer Debatten (z.B. die konzeptionelle Struktur der Thermodynamik und statistischen Mechanik und die Beziehungen zwischen ihnen). In der dritten Phase sollen neue philosophische Fragen artikuliert und untersucht werden, die von den einzigartigen Eigenschaften dieses Gebietes der Physik aufgeworfen und von den traditionellen Debatten nicht angemessen erfasst werden. Die dritte Phase ist die möglicherweise wichtigste des Projekts, da sie neue Gebiete der philosophischen Forschung zu eröffnen verspricht; mit ihr beginnt sich die Philosophie der Gravitation, der Thermodynamik und der Quantenfeldtheorie der gekrümmten Raum-Zeit zu einem ausgewachsenen, eigenständigen Forschungsgebiet zu entwickeln. Darüber hinaus verspricht sie auch die Erschließung neuer fruchtbarer Herangehensweisen an traditionelle philosophische Debatten und Probleme.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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